Das ganze zeigt den grundsätzlichen Denkfehler: Man setzt auf Verbote und Gängelung statt auf Alternativen.
Welche Alternative gibt es denn - als mit einem billigen "weiter so" die Erde in Rekordzeit in "Sack und Asche" zu fahren?
Wenn e-Fuel nicht teurer als fossiler Sprit angeboten werden kann, wenn e-Autos auch für Ärmere erschwinglich werden und niedrigere Gesamtkosten verursachen, dann braucht man keinen Zwang auszuüben, dann werden sich die preiswerteren Alternativen von ganz alleine durchsetzen und damit wird die Nachfrage nach Öl und Gas sinken, ohne ruinöse Kostensteigerungen "at the pump".
Der Liter e-fuel kostet in der Herstellung z.Zt. 8-9 Euro - man hofft die Kosten halbieren zu können.... Der Liter Erdöl kostet 20-30 Cent....
Im Übrigen versauen beide das Klima, weil die e-fuel Autos auch ihr CO2 nicht auffangen und dem Recycling zuführen. (Bei Gewinnung von CO2 aus der Luft kommen noch mal 30 $ / t CO2 auf den Preis oben drauf...)
Der Wirkungsgrad eines e-fuel Autos liegt bei 7% (Stom -> e-fuel -> Hinterachse) beim BEV reden wir von >70 %.
e-fuel ist keine Lösung für die Masse - und physikochemisch begründbar- nachweislich immer wesentlich ineffizenter/teuerer als Batterien. Also bestenfalls etwas für Nischenanwendungen. (Raumfahrt etc.)Es ist nicht relevant welche preiswerte Alternative es gibt. Derzeit gibt es aber gar keine: E-Autos sind sehr teuer - besonders nach Wegfall der Förderung.
Ich gehe davon aus, dass mit dem Hochlaufen der Batterieproduktion und Forschung - sowie dem Hereinspielen der Entwicklungskosten durch die hohen Verkaufspreise - die BEVs mittelfristig billiger werden.
Ob die Zeiten so "günstiger" Induvidualmobilität (auf Kosten einer Klimakatastrophe) wiederkehren werden - wie in den letzten 20 Jahren - darf aber bezweifelt werden.
Mittelfristig werden die "Häuser im Grünen" massiv an Attaktivität verlieren.
Und genau das ist es, was fehlt und was von der Politik vernachlässigt wird: preiswerte Alternativen. Man verbietet Dinge, ohne ausreichend für Alternativen zu sorgen und wundert sich nachher, daß es fehlgeschlagen ist.
Unsere Politiker sind i.d.R. Menschen mit mittelmäßigem Bildungsniveau und großem Ego.
Wo sollen die die Alternativen herzaubern - wenn sie nicht Jahrzehnte in Forschung haben investieren lassen (wozu Frau Merkel nicht in der Lage war.).So wird das auch mit dem auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg in Deutschland werden, er wird fehlschlagen, weil man versäumt rechtzeitig für Alternativen zu sorgen. Es müßten bereits zig Gaskraftwerke in Planung und Bau sein, mit denen man Flauten überbrücken kann, sind sie aber nicht.
Hast Du das gerechnet? Kannst Du das belegen?
Und selbst wenn es so wäre - woran ich stark zweifele - was wäre, wenn man ein paar Kohlekraftwerke im Standby Modus halten würde? Könnte sich das D. nicht leisten?Das haben andere getan und es ging durch verschiedene Medien:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/strommarkt-bundesregierung-unterschaetzt-laut-studie-bedarf-an-gaskraftwerken/29072716.html
Wenn irgendwann genug Windkraftanlagen aufgewachsen sein werden - dann stellt sich das Problem nicht mehr.
Denkfehler: Windkraft ist niemals fertig aufgebaut, weil die Anlahen nur eine begrenzte Haltbarkeit haben (vielleicht 30 Jahre) und man deswegen regelmäßig für Nachschub sorgen muß. Wahrscheinlich muß man das derzeitige Tempo beim Aufbau von Anlagen noch erhöhen (weil der Strombedarf z.B. für E-Autos und Wärmepumpen wächst) und dann dauerhaft halten.
Denkfehler²: Auch Kohlekraftwerke haben eine Lebensdauer - und WKAs sind von den Investitionskosten und dem Repowering um Größenordnugen billiger.
Warum legt die Hansestadt Hamburg Moorburg still?
Kleiner Tipp: Es lag nicht am CO2...
Eine Überprovisionierung von WKAs zusammen mit H2 Speichern (z.B. in Bad Lauchstädt geplant) und GuD KWKs in den Gemeinden am ehermaligen Erdgasnetz werden das in 10 Jahren, wenn man weiter investiert - eine 24/7 Stomversorgung sicher stellen können. Wichtig ist es dafür die Prozesse an die höheren Energiepreise anzupassen. (Gedämmte Häuser, effiziente Industrieanlagen, .... eben das was Ingenieurskunst hergibt.)
Aber die Kohle in der Grundlast zu verfeuern - das ist das, was sich diese Erde nicht mehr leisten kann....
Genauso absurd ist es, daß man nicht bedacht hat, daß die Förderländer nicht auf die Einnahmen verzichten wollen oder können. Sie brauchen ein alternatives Geschäftsmodell. Dazu ist aber nichts in Sicht. Wenn man hier etwas erreichen will, muß man diesen Ländern eine Alternative bieten.
Die haben Geld genug um Russland gegen die Ukraine zu unterstützen, um sich gegenseitig im Jemen Kriege zu liefern - warum sollten die damit nicht mal etwas sinnvolles machen?
Auch Unis haben die.Es ist billiger die Ukraine zu unterstützen als nach einem Fall der Ukraine massiv aufzurüsten, weil Russland bereits jetzt die nächsten Länder mir russischsprachige Bevölkerung im Visier hat.
Das ist eine andere Baustelle - ich habe von Iran geredet.
Die Politik will auf allen Gebieten den zweiten Schritt vor dem ersten machen, und wundert sich dann, daß sie damit auf die Schnauze fällt.
Die Formulierung ist mindestens unglücklich. Da "will" niemand handeln. Die "müssen" handeln!
Dank der beschissenen Vorarbeit der Vorregierungen (von Kohl angefangen bis Merkel) - gibt es nun kleinen Wohlfühlpfad mehr - der graduell in kleinen Schritten die Weltwirtschaft umzubauen zugelassen hätte. Wir haben jetzt schon kaum noch eine Chance aus der Misere einer Klimakatastrophe unbeschadet herauszukommen und wir haben jetzt noch eine kleine Chance das Schlimmste abzuwenden. Mehr nicht.
Wir haben alles - außer Zeit.Merkel ist nicht weltweit für alle Probleme verantwortlich. Aber ohne bezahlbare Alternativen wird die Energiewende scheitern. Derzeit wissen wir noch nicht einmal was EE-Strom denn inklusive der notwendigen Speicherung kosten wird.
Da schau doch mal bei der AgoraEnergiewende vorbei. Die rechnen täglich verschiedene Szenarien und publizieren einen ganzen Sack dazu.
Nur eins ist sicher- initial billiger wird das alles mit Sicherheit nicht!
Zudem ist nicht gesagt, dass wenn wir unsere Hausaufgaben machen - der Typ mit der Hamsterfrisur - in Washington auch seine Hausaufgaben angeht... (Trump 2024)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.12.2023 10:10).