Grompa schrieb am 22.04.2020 10:22:
Nein. Hier wird das Fehlen belastbarer Belege der Wirksamkeit der einzelnen Massnahmen bemängelt. Nicht die Massnahmen an sich. Niemand der bei gesundem Menschenverstand ist und der die Infektionszahlen der Länder die Massnahmen früh getroffen haben mit den Infektionszahlen der Länder die spät reagiert haben verglichen hat wird abstreiten dass der Massnahmenkatalog in seiner Gesamtheit Wirkung zeigt. Einzig wäre es schön zu wissen welche Massnahme welchen Beitrag dazu geleistet hat da man dann wissen würde in welcher Reihenfolge man sie einsetzt oder ob die Kosten den Nutzen rechtfertigen.
Danke, das ist mal eine etwas differenziertere Antwort.
Das Problem dabei ist freilich, dass zur Erlangung dieser Erkenntnisse eigentlich Studien nötig sind. Solche Studien können entweder nur als theoretische Modellierungen mit einem riesen haufen Annahmen durchgeführt werden können. Oder praktisch wahrscheinlich überhaupt nicht.
Wie oft haben wir denn eine Pandemie mit einem neuen respiratorischen Virus, dass auf eine immunnaive Bevölkerung trifft? Nur dann könnte man solche Dinge praktisch ausprobieren, um den epidemiologischen Outcome zu messen. Mit der normalen Grippewelle ist das schon sehr viel schwieriger. Die Basisimmunität in der Bevölkerung schwächt alle Maßnahmenwirkungen dann relativ so ab, dass man riesige Gruppen vergleichen müsste. Und wen will man denn überzeugen, dass man in einer ganzen Region mal die Schulen schließen müsste und in einer Vergleichsregion nicht, um zu schauen, ob das die Influenza-Mortalität (oder Gesamtmortalität) in der Region senkt?
Das gleiche Problem haben Studien zur Wirksamkeit des Mund-Nase-Schutzes.