Überall Versager?

So richtig die Hinweise im Artikel bezüglich des Versagens bayerischer CSU-Politiker auch ist - und jeder weiß aus eigener Erfahrung, was christlich-soziale Politiker selbst als Bundesminister an Schäden anrichten können - so wichtig ist in der jetzigen Situation der Hinweis, dass die bevorstehende Energie-Knappheit von der Koaltionregierung bewußt herbei geführt wurde, wahrscheinlich, weil aus den USA entsprechende Signale kamen.
Das bevorstehende Winterelend auf die bajuwarischen Landesregierungen zu schieben, ist deshalb nur sehr begrenzt richtig, denn die eigentliche Ursache des momentanen Dilemmas ist die absurde Sanktionspolitik, die den zu "Bestafenden" nicht zu schaden scheint, den Strafenden aber wahrscheinlich ruiniert.
Selbst wenn diese Fehleinschätzung singulär wäre, würde man erwarten, dass die Verursacher dafür zur Rechenschaft gezogen würden. Aber das politische Versagen der Koalitionsregierung ist auch an anderer Stelle nicht weniger bedrückend. Sie hat sich ohne Not zur Kriegspartei gemacht und insbesondere Grüne Verantwortliche überschlagen sich mit bellizistischer Rhetorik und russophoben Äußerungen, statt den Versuch einer Deeskalation dieser gefährlichen Lage zumindest zu versuchen (dass die als Lobbyorganisation der Rüstungsindustrie wahrgenommene Minipartei anheizend mit von der Partie ist, versteht sich von selbst - und auch in der SPD steht nur eine Minderheit dem kriegerischen Wunsch nach Rache und Vergeltung kritisch gegenüber).
Noch scheint die mediale Strategie der lobhudelnden Unterstützung der Koalition zu verfangen. Spätestens wenn die Folgen des Unsinns den Ottonormalverbraucher in die Insolvenz gedrückt haben, ist damit zu rechnen, dass die dermaßen Verladenen ihrer Wut freien Lauf lassen - das glaubt zumindest der frühere CDU_Abgeordnete Todenhöfer.