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  • ollid

mehr als 1000 Beiträge seit 27.10.2000

Chagos liegt etwa 900 Seemeilen von Mauritius entfernt

Die Inseln gehören überhaupt nur deshalb zu Mauritius, weil die beklagte britische Kolonialverwaltung sich entschieden hatte sie von dort aus mit zu verwalten.
Wenn die Regierung von Mauritius von "Abschluss der Entkolonisierung" spricht, so hat das eine gewisse Ironie.
Da auch Mauritius nur eine Kolonialverwaltung von Chagos vornimmt, aus Interesse an den natürlichen Ressourcen.
Eigentlich liegt Chagos mit "nur" etwa 250 Seemeilen Distanz viel näher an den Sychellen. Und auf dem gleichen ozeanischen Bergrücken wie diese.

Allerdings war Chagos bis zur Ankunft der beklagten europäischen Kolonisten komplett unbewohnt. Diese gründeten Plantagen auf den Inseln und holten sich dafür Sklaven und später Vertragsarbeiter. So das man durchaus Chagos als eine Neubesiedlung und eigenständiges Gebiet außerhalb jeglicher indigenen Hoheitsgebiete (200 Seemeilen Zone) sehen könnte.

Die mittlerweile fusionierte Plantagengesellschaft war außerdem der einzige Arbeitgeber und Grundbesitzer auf Chagos. So das neben der völkerrechtlichen Problematik die zivilrechtliche Frage hinzu kommt. Die "Insulaner" haben zwar das Recht bekommen in ihr Land zurück zu kehren, aber wohin genau, und wovon sollten sie leben?
Rein zivilrechtlich gehört die Insel eigentlich komplett dem britischen Staat, welcher sie der Plantagengesellschaft abgekauft hat. Bzw. den pachtenden Amerikanern.
Die Vertriebenen dürfen völkerrechtlich in ihr erklärtes Heimatland zurück kehren, aber keinen Fuß auf die Inseln setzen, da Privatbesitz und somit Hausfriedensbruch. Außer sie bekommen als Gast oder Angestellter eine temporäre Aufenthaltserlaubnis.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.10.2024 02:55).

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