Raistlin666 schrieb am 27.10.2024 05:20:
Haben Sie schon das IgH informiert über deren Fehlentscheidung ?
Ich nicht. Aber die betroffenen Parteien haben. Die Chagosier selbst haben sich auch schon bei der UN über ihre "Kolonisierung" durch Mauritius beschwert. Insofern hätte ich da nichts hinzuzufügen.
Chagos war eben bis zur für illegal befundenen Last Minute Abspaltung keine eigenständige Kolonie und formal, mangels Besiedlung, auch nie Teil der Seychellen. Weswegen das Urteil rein nach den Buchstaben des Gesetzes so durchaus vertretbar ist. 2 Richter 3 Meinungen. Andere Gerichte hatten anders enschieden.
Und das die Chagosier wegen Privatbesitz auch zukünftig nicht zurück kehren können, ist kein Problem des IgH, nur vom Rechtssystem auf Mauritius.
Die müssten für eine Rückkehr der Insulaner eine Enteignung und Landreform durchführen, usw. . Nach derzeitigem Stand passiert dies aber nicht. Mauritius kassiert lieber selber Geld für die Millitärbasis und versilbert die Fischfangrechte in dem gigantischen Seegebiet, welches zu Chagos gehört.
Die Regierung von Mauritius hatte ja sogar einfach Entschädigungen und Hilfsgelder, welche die Briten ihnen zur Auszahlung an die Umgesiedelten überwiesen hatten, einfach jahrelang einbehalten. So dass die Umgesiedelten dort ohne ein ordentliches Dach über dem Kopf und Geld überleben mussten. Und ohne externen Druck, unter anderem von England, hätten sie es nie ausgezahlt. Für viele Mauritianer sind Chagosier Menschen zweiter Klasse.
P. S.: Außerdem hätten die Rückkehrer langfristig sowieso noch das Problem des globalen Meeresspiegelanstiegs. Chagos wird ohne massive Aufschüttungen unbewohnbar werden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.10.2024 06:41).