Ich habe mir das angeschaut. Was mir auffällt ist, dass Montgomery dem Matthes nicht selten ins Wort fällt. Sowas mag ich nicht. Mir erscheint es so, dass beide auf ihre Meinung beharren und die Meinung des anderen absolut nicht akzeptieren. Montgomery erzählt vom Erfolg der Impfung, dass es nur wenige schwere Impfnebenwirkungen gibt und der Impfling ja auch darauf hingewiesen wird. Matthes spricht von seinen 0,8 Prozent aus seiner Studie und dass die Zahl denen aus anderen Studien entspricht - ebenso den Zahlen aus den Zulassungsstudien. Matthes hätte sich von Beginn an Kohorten oder auch ein Impfregister gewünscht - bzw Anlaufstellen für Personen mit Impfnebenwirkungen. Und dann wird über die Definitionen "Schwere Nebenwirkung" gestritten.
So. Dass Montgomery sagt, das "heute" bei der Impfung auf mögliche Nebenwirkungen hingewiesen wird, hilft aber denen nicht, die sich vor einem halben Jahr oder einen Jahr haben impfen lassen, aber möglicherweise nicht darauf hingewiesen wurden - weil gesagt wurde, die Impfung sei sicher. Wer hat sich denn tatsächlich alle Unterlagen durchgelesen? Dass es solche Fälle gibt, sieht man an den Beiträgen den MDR - inkl den schweren Weg über mehrere Ärzte und Behörden.
Dass es eine Untererfassung von Meldungen zu schweren Nebenwirkungen gibt, liegt eigentlich auf der Hand, wenn man sieht, was für ein Aufwand solch eine Meldung macht, die aber nicht vergütet wird. Selbst wenn ein Arzt dazu gesetzlich verpflichtet ist. Also sind die 0,02 wohl nicht ganz richtig. Ob die bei 0,8 liegt, kann ich nicht beurteilen. Matthes sagt, dass der Wert dem anderer Studien ähnelt. Ich kann das aber nicht verifizieren. Im ZON Artikel steht, dass die Chefin der schwedischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel von einem Wert von 0,05 berichtet. Das ist mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland, aber weit weg von den 0,8. Und in Schweden gibt es ein Impfregister. Matthes spricht auch davon, dass der Wert von 0,8 / 0,6 / 0,5 auch in den Zulassungsstudien aufgetreten ist. Das Problem ist, dass es diesen Wert wohl auch in der Placebogruppe gab. Was sagt das dann über die Sicherheit oder Gefährlichkeit des Impfstoffes aus?
Wie repräsentativ ist jetzt die Studie von Matthes? Schön wäre es, wenn die Daten veröffentlicht werden. War es tatsächlich so, dass die Studie vorwiegend? In homöopathischen und anthroposophischen Kreisen beworben und zur Teilnahme aufgerufen wurde? Falls dem so war, inwiefern beeinflusst dies das Ergebnis?
Ich war übrigens von Anfang an dafür, auf Nebenwirkungen zur Covid-19-Impfung zu achten. Ich fand es damals schon seltsam, dass gesagt wurde, die Impfung sei sicher. Und bis heute gibt es in Deutschland kaum bis wenige Studien zur Verträglichkeit bzw zu Nebenwirkungen der Impfung. Herr Matthes scheint hier in ein Wespennest gestochen zu haben. Wenn er damit erreicht, dass nun intensiver über Nebenwirkungen gesprochen wird und auch schneller anerkannt werden, ist das schon ein Teilerfolg. Noch besser wäre es gewesen, wenn seine Studie den Kritikpunkten standgehalten hätte. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die Studie unterbrochen wurde, um sie einer umfassenden Qualitätsprüfung zu unterziehen.