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  • Stephan Schleim

mehr als 1000 Beiträge seit 27.01.2005

Schon einmal darüber nachgedacht, was Wissenschaftsfreiheit bedeutet?

zendokan schrieb am 19.05.2022 01:03:

Überhaupt davon auszugehen, dass falsche wiss. Theorien bei zu starker Verbreitung der Menschheit und der Wissenschaft selber schaden, stellt doch leider die ganze Wissenschaft selbst, die Falsifikation und ihre Selbstreinigung in Frage? Werter Hr. Schleim, sind sie sich eigentilch noch im Klaren darüber, was hier als Wissenschaftlicher von sich geben?!? Wenn wir schlechte Studien nicht entfernen, nehmen wir gesellschaftlich mittel- bis langfristig Schaden weil schlechte und lügende Wissenschaftler und Studien sich durchsetzen? Haben Sie das mal zu Ende gedacht?

Schlechte Studien entfernen? Na dann viel Spaß! Wenn Sie wüssen, wie viele "schlechte" Studien es gibt. Und wer definiert das eigentlich, was gut und schlecht ist?

Wenn Sie schon von Falsifikation sprechen, dann sollten Sie eigentlich wissen, dass dieser Gedanke zwar im Lehrbuch hübsch aussieht, in der Praxis aber wenig taugt. Beispiel: Wenn die eine Gruppe von Wissenschaftlern behauptet, eine bestimmte Hypothese experimentell falsifiziert zu haben, dann behauptet eine andere Gruppe von Wissenschaftlern regelmäßig, dass deren Vorannahmen oder Messungen nicht stimmen, die Hypothese also gar nicht falsifizieren können. Konkretes aktuelles Beispiel aus der Hirnforschung

Im Übrigen sind bisher alle Versuche, zu definieren, was Wissenschaft genau ist, gescheitert. Wissenschaftsfreiheit steht in Deutschland im Grundgesetz – aus den guten Gründen, dass man gesehen hat, was für noch viel schlimmere Folgen es hat, wenn der Staat definiert, was "gute Wissenschaft" ist; viel schlimmer als ein paar schlechte Studien in den Datenbanken.

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