Wolfgang1949 schrieb am 29.08.2023 11:15:
Das Problem zeigt verblüffende Parallelen zu der Evolutionstheorie.
In der analogen Welt würde das Ergebnis eines Prozesses jedes mal von irgend jemanden bewertet, ob es richtig oder falsch bzw. gut oder schlecht war.
Wenn es falsch war wird es nicht wiederholt bzw. wird nicht berücksichtigt, stirbt sozusagen aus.
Der Schüler kriegt eine Sechs. Der Ingenieur wird entlassen. Die Art stirbt aus.
Bei der jetzigen KI scheint es mir eher eine Art Inzucht innerhalb der Datenbasis zu sein. Die Ergebnisse fließen immer wieder in neu erhobene Daten ein. Es fehlt ein wirksamer Kontrollmechanismus nach dem Prinzip von "Survival of the Fittest".
Von dem Prinzip, von dem wir mittlerweile wissen, dass es völlig falsch verstanden wurde? Evolution "siebt" nur Eigenschaften aus, die wirklich stören. Du überlebst nicht, weil Du schneller rennst als der Tiger, sondern schlicht weil Du schneller rennst als Dein Nachbar. Und die besten Schüler haben nicht zwingend die meisten Nachkommen, so wie auch schlechte Ingenieure mit guten Beziehungen befördert werden, während gute, die Konstruktionsmängel anmahnen, entlassen werden.