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4 Beiträge seit 11.03.2002

Es ist eine Frage des Kontextes

Tandralon schrieb am 31. Januar 2008 22:57
> Die FARC sind Kriminelle und deshalb kann Uribe keiner sein. Ich
> frage mich, wer dir das Gehirn gewaschen (oder wahrscheinlich
> entnommen) hat, dass du zu solche immensen logischen Fehlleistungen
> im Stande bist.


Ihr Einwand is korrekt. Ich muss also mein Gedanke für den
kolumbianischen Fall
ausführlicher formulieren.

Mir hat niemand das Gehirn gewaschen. Ich halte Uribe auch nicht für
einen Heiligen (wie es viele Kolumbianer in der Tat tun). Aber er hat
für sehr viele Kolumbianer viel erreicht (Sicherheit und Ruhe). Er
ist für kolumbianische Maßstäbe zumindest geradlinig, konsequent und
transparent im Handeln.
Und das ist etwas was Kolumbianer über Jahrzehnte an den Regierungen
vermisst haben.
Es ist weiterhin absolut unmöglich die Zusammenhänge in Kolumbien aus
der Entfernung beurteilen zu wollen.

Man muss den Kontext verstehen in dem man sich in Kolumbien bewegt.
Ausserhalb von Grossstädten - und selbst dort auch - ist es
(fast)unmöglich nicht kriminell oder korrupt -zumindest nach
euroäischen Maßstäben- zu werden.
Ein Beispiel: Es reicht eine Farm am falschen Ort zu haben, um keine
Alternative zu haben, zumindest Kriminelle zu decken (oder decken zu
müssen). Wenn das eigene Leben - nicht nur die eigene Existenz- davon
abhängt dass man "gekonnt ignoriert" dass der Nachbar
"wahrscheinlich" Drogenhändler oder Paramilitär ist, dann ist man
laut theoretisch auch kriminell.
Man kann solchen Leuten keine Einladung ausschlagen, oder wirklich
sich von ihner absolut abwenden, weil man sich (für sie) verdächtig
macht zu den "Anderen" zu gehören und das ist tödlich, im wahrsten
Sinne des Wortes.
Das ist aber auch nur eines von vielen Fällen in denen das Leben dort
so oder so ähnlich ist.
Was Uribe vorgeworfen wird (wenn auch überspitzt formuliert)ist
nichts Anderes als das.
Das verstehen Kolumbianer anders als Leute die in einem Paradies wie
Zentraleuropa (zumindest in den letzten 40 Jahren) aufgewachsen sind.
Jeder der in Kolumbien länger als 3 Monate gelebt hat, versteht die
Zwänge eines solchen Zustands und sieht niemand als Krimineller an,
der so handelt.

Tandralon schrieb am 31. Januar 2008 22:57

> Carlo Caolo schrieb am 31. Januar 2008 17:45

> > 3048 (oder waren es doch noch mehr..) entführte Männer, Frauen und
> > Kinder,
> > Tausende von Toten, Erpressung von armen Bauern, Tonnen von Koks
> > überall hin verschifft und dabei absolut keine Unterstützung von der
> > kolumbianischen Bevölkerung. Die FARC sind echte Kriminelle.

> Die FARC sind Kriminelle und deshalb kann Uribe keiner sein. Ich
> frage mich, wer dir das Gehirn gewaschen (oder wahrscheinlich
> entnommen) hat, dass du zu solche immensen logischen Fehlleistungen
> im Stande bist.


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