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  • Martin Glaubitz

mehr als 1000 Beiträge seit 29.09.2016

Bemerkenswerter Artikel auf SPON

Von SPON hätte ich zu dem Thema ganz sicher nicht den folgenden Artikel erwartet, der auffallend aus dem Rahmen des Tenors der Systempresse fällt:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/chemnitz-nach-den-ausschreitungen-alle-boesen-sollen-wieder-gehen-a-1225166.html

"Blumen verdecken das Blut, das immer noch an den grauen Steinkacheln klebt. Hier, vor der Tanzschule in der Chemnitzer Innenstadt, starb am Sonntagmorgen ein 35-jähriger Deutscher. Neben Dutzenden Kerzen liegt ein Zettel: "Wir werden dich nie vergessen.""

Bemerkenswert, man widmet zuerst dem Opfer des Verbrechens die ersten Zeilen des Artikels.

Dann wird tatsächlich einfachen Bürgern zugehört, anstelle sie mundtod zu machen und pauschal als Rechte zu verurteilen:

"Sie finde den Aufmarsch der Rechten gut, sagt Judy. Einige hätten es zwar übertrieben mit der Gewalt. "Aber wir brauchen die Rechtsextremen, wir brauchen Menschen, die mal in den Stadtpark gehen und einen umklatschen. Wenn wir Frauen demonstrieren gehen, wäre das doch allen egal", sagt die 32-Jährige. Wegen der männlichen Flüchtlinge fühle sie sich unwohl. Ihre Freundin nickt."

"So wie Judy und Tamea denken nicht wenige der Menschen, die man an diesem Montagmorgen in der Chemnitzer Innenstadt trifft. Auffällig viele äußern Verständnis oder Sympathie für die Proteste der Rechten, einige wenige auch für die Gewalt."

Usw. es wird differenziert und nicht alles über einen Kamm geschoren. Zudem kritisch hinterfragt, was die wirklichen Ursachen für die Entwicklung sein mögen.

""Und dann sind da Menschen wie Eisverkäuferin Janine. Ihr Angestellter Abdul kommt ursprünglich aus Libyen. Die beiden verstehen sich gut. Als die Rechten durch die Straße marschierten, bot sie einem jungen Mädchen mit Kopftuch in ihrer Eisdiele Unterschlupf. "Sie war verängstigt und suchte Schutz", sagt Janine. Auch sie kann die wütenden Menschen verstehen, die am Sonntagabend demonstrieren wollten.

Aber von der Gewalt gegen Migranten distanziert sie sich. Unter denen gebe es ja auch "gute". So wie Abdul, der schon vor 16 Jahren nach Deutschland gekommen ist. "Aber alle Bösen sollen wieder gehen." Die Stadt sei nicht mehr so sicher wie früher."

Hut ab und danke! Die restlichen 99% der Medienlandschaft können wir zu dem Thema leider vergessen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.08.2018 02:24).

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