Nur eine kulturelle Änderung - ansonsten bleibt alles beim Alten

Daß die konservativen Chilenen eine Frau gewählt haben, ist die
eigentliche Veränderung, die zu beachten ist. Wahrscheinlich wird es
auch eine ganze Menge Gesetze gegen Diskriminierung geben und
vielleicht auch im Denken der Menschen passiereren. 
Aber politisch kann sich dort nichts ändern, Sozialdemokraten und
Christ"demokraten" sind nun einmal zwei Flügel derselben Partei, die
Linke ist dort so schwach wie bei uns - 5% bei Wahlen und maximal ein
paar Tausend, die auf die Straße gehen würden. Chile und Kolumbien
zählen zu den Ländern, die eisern am Neoliberalismus festhalten und
ihn auch mit Gewalt gegen die Bevölkerung durchsetzen. Wenn es mal
einen neuen Allende geben sollte, wird man mit ihm wahrscheinlich
ähnlich verfahren, wie man es im September 1973 mit dem Original
getan hat. Aber vielleicht gibt es einen Trost: in Berlin hat sich
mit dem Rot-Roten Senat zumindest die Geschwindigkeit des
Sozialabbaus *etwas* verlangsamt. (Traurig, daß man heute zwischen
*schlimmer* und *nicht-ganz-so-schlimm* wählen muss, weil die
Menschen um einen herum *schlimm* irgendwie gut finden)...

So. Das war mein Kommentar zum Frühstück :-)