Peter Nowak weiß das, aber wie er das im Artikel begründet ist bemerkenswert. Er zerlegt nämlich ein Interview mit dem Sinologen Björn Alpermann in der pseudolinken Jungle World. Diese Zeitung verkörpert aber eigentlich Nowaks ideologische und politische Heimat.
Da ein Völkermord nicht stattfindet, hat die antichinesische Propaganda das Konzept des "kulturellen Genozids" eingeführt.
Als erstes kritisiert Nowak dieses Konzept als Verwässerung dessen, was mit Genozid eigentlich gemeint ist. Gemeint ist die physische Ausrottung eines Volkes. Die Population der Uiguren wächst aber. Der Bevölkerungsanteil der Uiguren gegenüber den Han-Chinesen in Xinjiang nimmt zu.
Zudem gehört zu den Grundpositionen von Jungle World der Kampf gegen Religion, die Ablehnung herkömmlicher Geschlechterrollen sowie die Genderideolgie. Warum also verteidigt ausgerechnet Jungle World konservativen Islam und traditionelle Geschlechterrollen im Falle der Uiguren? Weil Hasspropaganda gegen China eine der Hauptaufgaben imperialer Medien aller Couleur ist, gerade auch von pseudolinken Organen wie Jungle World.
Nowak ist Marxist. Sein Marx-Zitat gehört zur Grundaustattung aller Marxisten. Alpermann so zu zerlegen ist also sehr einfach. Er ist ein Konservativer, der hier von Anti-China-Aktivisten instrumentalisert wird, auch wenn das komplett den eigenen Grundpositionen widerspricht.
In anderen Teilen seines Artikels bringt er Argumente gegen weitere gegen China vorgebrachte Behauptungen: Organentnahme bei Falun-Gong Anhängern, Zwangsarbeit von Uiguren und Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang, insbesondere im Kampf gegen den terroristischen uigurischen Salafismus.
Er lobt China sogar ausdrücklich für seine erfolgreiche Armutsbekämpfung, die komplette Alphabetisierung der Bevölkerung, die Gesundheitspolitik, die die Lebenserwartung auf unsere, westlichen Standards gebracht hat.
Das eigentliche Organ für die Gehirnwäsche der Restlinken ist natürlich die taz. Nowak beschreibt zutreffend, wie die taz den zweiten Schritt vor dem ersten machen wollte und hier vorerst von ihren Lesern zurückgepfiffen wurde. Statt "Verbrecher" heißt es dort jetzt "Autokraten", wenn es um China geht.
Das ist aber nur propagandistisches Feintuning. Es wird nicht lange dauern bis die taz-Leserschaft in ihrem tiefsten Inneren "weiß", dass die Volksrepublik ein "Verbrecherregime" ist.
Man hat immer das Gefühl, dass Nowak dabei ist die Seiten zu wechseln und sich den antiimperialistischen "Tankies" anzuschließen. Aber das geht jetzt schon mehrere Jahre so...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.02.2022 13:12).