Re: ...

Nach dieser Definition ist auch die FDP links, denn rechts von ihr gibts ja auch noch was

Am Leseverständnis musste noch etwas arbeiten. Das definitionsgemäße Kriterium ist eben gerade NICHT die Frage, ob's rechts davon auch noch was gibt (und ich frage mich, wie man denn überhaupt auf eine derart absurde Strohmann-Projektion kommen kann, die absolut nichts mit meinem letzten Beitrag zu tun hat), sondern wo die jeweilige Partei (also das innerparteiliche Spektrum) gegenüber der Mitte des gesamten politischen Spektrums des Staates liegt.

Die FDP sitzt ziemlich genau in der Mitte des politischen Spektrums in Deutschland.
Grüne und SPD sind gemäßigt links, die CDU ist gemäßigt rechts, "die Linke" geht in den linken Randbereich, die AfD in den rechten Randbereich, KPD und MLPD sind linksextrem an der Mauer, wie NPD rechtsextrem an der Wand ist.

Liberal? Aber natürlich sind sie bei der TAZ liberal, neoliberal sogar. Sie haben nicht das geringste Problem mit dem herrschenden Wirtschaftssystem.

Letzteres ist weder das definitionsgemäße Kriterium für liberal noch für neoliberal. Ersteres hat mit der Position gegenüber Freiheiten zu tun (und diesbezüglich ist die TAZ alles andere als liberal), letzteres aufgrund seiner immer absurderen Fehlverwendung als Schmähbegriff für so ziemlich alles mögliche, von links und rechts, faktisch zum total nichtssagenden Bullshit-Bingo-Begriff verkommen.

Und wenn Sie liberal auf Soziales beziehen möchten - auch da ist wenig zu holen, alles zusammengeschrumpft zu Identitätsfragen.

Dass bezüglich des gesellschaftlichen Liberalismus speziell bei der (im linken Milieu heutzutage gängigen und insbes. auch von der TAZ propagierten) Gruppen-Identitätspolitik wenig zu holen gibt (die die individuellen Freiheitsrechte zugunsten von Gruppen-Zwängen opfern will und damit genauso antiliberal ist wie der reaktionäre Konservatismus) ist ein Problem der TAZ und der Gruppen-Identitätspolitik, nicht des gesellschaftlichen Teils des Liberalismus.