Chinas Anteil am Weltenergieverbrauch beträgt 20,6 Prozent bei einem Bevölkerungsanteil von 18,4 Prozent. Die Vergleichszahlen der USA (15,9 / 4,3) wie auch Deutschlands (2,3 / 1,1) belegen, dass die westlichen Industriestaaten weiterhin hauptverantwortlich für Klimaerwärmung und andere ökologische Belastungen sind. Dabei ist nicht einmal berücksichtigt, dass ein bedeutender Teil der in China produzierten Waren im Westen konsumiert wird. Noch negativer ist die Gesamtbilanz für unseren Teil der Welt, wenn die historisch angehäufte Schadstoffproduktion mit einbezogen wird.
Dass es für eine rasch wachsende Volkswirtschaft naturgemäß schwieriger ist, die Schadstoffwerte zu senken, dürfte auf der Hand liegen. Wenn von China dennoch vergleichbare prozentuale Zielmarken wie im Westen verlangt werden, dann wird implizit erwartet, dass sich die chinesischen Bürger mit einem deutlich niedrigen Lebensniveau zufrieden geben sollen. Eine solche Bereitschaft ist gemäß der offiziellen Zielsetzungen der chinesischen Führung sogar in einem gewissen Maß vorhanden.
Und wie sieht es damit im Westen aus? Zweifellos sind die Spielräume einer Reduzierung der Umweltbelastung weitaus größer. Dennoch werden wir von Nachrichten überrascht, dass in den USA der Anteil der SUV-Klasse bei den PKW-Neuzulassungen mittlerweile bei über 50 Prozent liegt.