Das ist kein Krieg, sondern wechselseitige Zollerhöhungen. Die Folgen sind keine Bombenkrater und lange Reihen mit Soldatengräbern, sondern möglicherweise etwas erhöhte Preise und ein geringeres Handelsvolumen. Vielleicht auf das Niveau von ein paar Jahren vorher. So what?
Ein Dämpfer für den ungebrochenen Globalisierungswahn wäre eigentlich zu begrüssen. Jedes Jahr mehr Gelumpe quer über die Weltmeere zu wuchten, um irgendwelchen Ex- und Importeuren die nächste Gewinnmillion in die Schatulle zu spülen weil irgendwo etwas 5% billiger in der Produktion ist, ist kein Weg, der dem Planeten guttut. Ich fürchte aber, auch jetzt werden sich nur die Wegstrecken verändern, aber nicht das Wachstum dieser Wirtschaftsweise. China kauft halt mehr Fleisch aus Südamerika statt aus den USA und vielleicht gibts in den USA mal Smartphonehüllen aus Mexiko oder einer beginnt, das Smartphone in Kanada zusammenzuschrauben. Oder, wie es bereits passiert, es läuft über Taiwan. Die sich wiederum mit Baugruppen von Festlandchina beliefern lassen. Das Geld sucht sich Wege wie Wasser und es mit Zöllen aufzufangen heisst, Wasser mit einem tollen, glänzenden engmaschigen Sieb bremsen zu wollen. Das bewirkt nichts.