Was wirklich empört hat, war Macrons Forderung, Europa solle gegenüber den USA und China eine eigene Rolle spielen und sich nicht vor den US-Karren spannen lassen, wenn letztere durch eine Beschleunigung des Konflikts mit Taiwan eine chinesische Überreaktion auslösten.
Entweder ich habe es überlesen, oder ich raffe es nicht oder stehe einfach auf dem Schlauch…
Wer empört sich denn über so etwas?
Man sollte das meiner Meinung nach unterstützen.
Auch wenn ich den ein oder Nachbarn vielleicht nicht mag (um es mal ganz einfach auszudrücken), muss ich wohl oder übel mit dem auskommen. Nachbarn kann man sich nun mal nicht aussuchen. Ausser man versucht wie Russland mit Gewalt Grenzen zu verschieben. Aber das ist ein anderes Thema.
Gegen einen Besuch von Frau Baerbock in China ist ja erst mal nichts einzuwenden. Als Außenministerin liegt sowas ja auch in ihrem Aufgabenbereich. Aber den Auftritt fand ich nicht überzeugend. Natürlich muss ein Land wie Deutschland nicht gebückt um den Globus tingeln, da dürfen wir ruhig auch selbstbewusst auftreten. Und das ist genau der Punkt.
Es wäre sogar in meinen Augen unsere Pflicht Macron zu unterstützen.
Zum Einen ist der Einfluss eines europäischen Landes allein auf Peking natürlich überschaubar. Dann haben wir m.E. besonders als (noch) stärkste europäische Volkswirtschaft die Pflicht die ökonomisch schwächeren europäischen Länder auf Augenhöhe ins Boot zu holen und nicht wie sonst als Axt im Walde auftreten. Denn an denen (und auch an uns) gräbt China bekanntlich munter. Der Grad zwischen gesunder Konkurrenz, fairer Wettbewerb und Abhängigkeiten ist da sehr schmal.
Ob wir uns dann, wenn die dann dadurch quasi durch die Hintertür in der EU mitmischen, einen gefallen mit tun darf bezweifelt. Wir haben bekanntlich schon einmal voller blinder Profitgier unser know-how verschenkt und kassieren dafür jetzt den Arschtritt.
Warum also nicht gemeinsame europäische Projekte. Wir können zwar weder einen manierlichen Flughafen bauen noch sind wir in der Lage Glafaserkabel in die Erde zu schmeissen. Aber jedes Team braucht schließlich einen der dafür gut Klugscheissen kann und wenn solche Projekte evtl. in Gemeinschaft geschehen, dann klappt es vielleicht auch.
Lange Rede, kürzer Sinn: Ich gebe zu daß ich bei dem Thema an meine Grenzen kommen. Ich verstehe es nicht. Ich sehe einfach nicht wo das Problem ist, bin da anscheinend zu doof für.
Gute Nacht, Baxter