dann kommt eine große öffentliche Reaktion und die Firma ist dann bereit, gleich 1000 Leute auf einmal einzustellen. Man sieht an diesem Vorfall zweierlei: erstens durfte über den Todesfall offenbar ungehindert berichtet werden und zweitens ist die chinesische Öffentlichkeit in keiner Weise bereit, das in Kauf zu nehmen. Im Gegensatz zu anderen asiatischen Staaten.
Der bessere Weg wäre aber gewesen, wenn es dort einen Betriebsrat gegeben hätte, der das frühzeitig erkennen würde. Tatsächlich verschätzt man sich beim Arbeitsvolumen im IT-Bereich oft um Größenordnungen, man muss hier nicht gleich Ausbeutungswillen unterstellen. Aber was nützt es, wenn sich Einzelne beschweren? Ein Betriebsrat, der die Gesamtlage gebündelt erkennt und zusammen fasst, hätte weit mehr Durchsetzungspotential. Den gab es bei Bilibi offenbar nicht.
Ich selbst habe bei einem großen Konzern immer Überstunden geleistet, weil ich die Dinge voran bringen wollte. Was zwar nicht verlangt, aber gern gesehen wurde. Da kam dann im Frühjahr und im Herbst immer eine große Sense, die die aufgelaufenen Stunden dann einfach auf Null zurück setzte. Irgendwann wurde es der IG-Metall zu bunt und sie erwirkte, dass die Stunden bezahlt oder in Freizeit abgegolten werden. Ist auch richtig so.
Hier in BaWü unterliegt man auch als Angestellter bis ziemlich weit oben dem Tarifvertrag. In Hessen nicht. Aus vielen Berichten weiß ich: ich hatte es da besser.
Gruß Artur