Mit Einführung der Speicher, insbesondere auf Akkus basierender Speicher, wird sich der CO2-Ausstoß durch regenerative Energien massiv erhöhen. Sie führen keinesfalls zu einer Absenkung.
Ich hatte das schon mal am Beispiel von Elektroautos aufgezeigt. Da kann man berechnen, dass es quasi unmöglich ist, binnen diesen Jahrhunderts, wenn überhaupt, zu einer CO2-Einsparung zu kommen, selbst wenn man davon ausgeht, dass ein einzelnes Elektroauto sich binnen seiner Nutzungszeit amortisiert. In der Zwischenzeit kommt es zu einer massiven Erhöhung. Ich habe das die CO2-Schuldenfalle genannt. Ursache ist die permanente und permanent steigende Nachinvestition.
Gleiches Problem trifft im Prinzip bereits ohne Akkus auch auf zum Beispiel Windkraftanlagen zu. Allerdings natürlich mit deutlichen Unterschieden. So dürften diese im Schnitt länger im Betrieb bleiben als ein Kraftfahrzeug und sollen sich auch deutlich früher amortisieren.
Ein Problem hierbei ist aber, valide Zahlen zu finden. Wenn ich mal von positiven Annahmen ausgehe, die ich gefunden habe, so amortisiert sich eine Anlage bereits nach einem Jahr und es dauert ein Jahr, bis so eine Anlage gebaut ist. Wobei die Rohstoffschöpfung schon früher beginnt, aber egal, es geht erst mal nur um eine grobe Grundüberlegung.
Wenn wir nun einfach mal annehmen, es dauert also zwei Jahre bis zur Amortisation (ein Jahr Bau, ein Jahr Betrieb) und es würde kontinuierlich eine bestimmte Anzahl X an Windkraftanlagen jährlich gebaut, kontinuierlich gleich bleibend, käme es erst im fünften Jahr zu einer Absenkung des CO2-Ausstoßes. Also in 2027. Gut. Das wäre ja immerhin noch binnen der Zielsetzung 2030. Wobei auch hier erst einmal eine Erhöhung erfolgt, die den Klimawandel, sofern CO2 dafür verantwortlich ist, anheizen würde.
Wenn wir uns den Markt anschauen, haben wir es aber mit einem Wachstumsmarkt zu tun. Bedeutet: die Produktion nimmt stetig zu. Bei einem Wachstum von Jährlich 50% käme es erst im achten Jahr zu einer Reduzierung, also in 2030. Naja, gut, das wäre sozusagen noch ganz knapp im Zielfenster, allerdings auch nicht mehr wirklich. Da ja in der Zwischenzeit eine deutliche Erhöhung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre bewirkt würde, welche ja entsprechende Effekte anstoßen würde. Man müsste also Zins- und Zinseszins aufschlagen und würde dadurch das Zielfenster wieder reißen.
Das ist natürlich längst nicht so negativ wie bei Elektroautos, aber dennoch muss man sich hier hüten, von Illusionen auszugehen.
Wenn das Wachstum zum Beispiel noch höher ausfällt, verschiebt sich das noch weiter und die Zinsen steigen überproportional an.
Es kommen aber noch weitere Probleme dazu:
1. ) Zum einen erzwingt nun wie im Artikel gegenständlich zunehmende Nutzung regenerativer Energien zunehmend Speichertechnologien zur Glättung. Bedeutet, dass CO2-Nachinvestitionen zu tätigen sind, welche dafür sorgen, dass sich der Erfolg noch weiter nach hinten schiebt. Mit weiter überproportional ansteigenden Zinsen. Es wäre durchaus möglich, dass sich das sogar so weit nach hinten schiebt, dass es nicht mehr hilft, ggf. sogar der Betriebsdauer einer Anlage (mit Speicher, besonders bei Akkus) so nahe kommt, dass keine Absenkung mehr in diesem Jahrhundert zu erwarten ist. Je nach Umfang der benötigten Speicher ist das zugrunde liegende Problem dann nämlich ungefähr dort, wo es auch bei Elektroautos liegt.
2.) Das Problem ist letzten Endes, dass all das auf einen Markt trifft, der parallel global betrachtet auch andere Energieträger weiter ausbaut. Und spätestens damit können wir das mit der Reduzierung in absehbarer Zeit vergessen. Zumal ja die Einsparung sowieso nur relativ ist zu fossilen Energieträgern. Nicht absolut.
3.) Rebound & Backfire
Es ist also schlicht nicht richtig, dass sich solche Anlagen quasi direkt amortisieren und direkt zu einer Reduzierung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre führen. Das Gegenteil ist der Fall. Und zwar für längere Zeit. Wie lange genau hängt von vielen Faktoren ab, wie ich bereits grob veranschaulicht habe. Aber zu lange. Schlimmstenfalls bis hin dazu, dass es gar nicht zu einer Reduzierung führt. Und so beschissen das ist: je stärker wir das ausbauen, desto schlimmer wird es. Ein echtes Dilemma.
Und dann kommt natürlich noch hinzu, dass dieser Effekt der sich verzögernden Amortisation kumulierend auf Elektroautos wirkt. Deren Amortisation sich damit automatisch mit verschiebt.