X-Byte schrieb am 29.03.2023 10:17:
Taiwan wurde nach der Kapitulation Japans nicht China zugesprochen, eine staatliche Zugehörigkeit ist faktisch bis heute offen, was maßgeblich zu den heutigen Problemen und haltlosen Besitzansprüchen des kommunistischen Regimes beiträgt.
ja, das ist eine der vielen, vielen Ungeklärtheiten, die Interpretationsspielraum für alle möglichen Auslegungen lassen.
Faktisch war es ja tatsächlich so, dass bis zur Friedenskonferenz von San Franzisko 1952 zwar die Verwaltung Taiwans der ROC übertragen wurde, Taiwan aber eigentlich immer noch japanisches Territorium war.
Da an dieser Friedenskonferenz aber weder die ROC noch die PRC vertreten waren, schon damals gab es keine Einigkeit wer von denen China vertreten solle, gab es im selben Jahr einen separaten Friedensvertrag zwischen Japan und der ROC, den Vertrag von Taipeh, bei dem Japan die volle Souveränität an Taiwan der ROC übertrug.
Der Vertrag wurde dann aber von Japan 1972 einseitig gekündigt, als Japan diplomatische Beziehungen mit der PRC aufnahm. Nichtsdestotrotz wird der Vertrag von Taipeh von einigen als Grundlage der Unabhängigkeit der ROC von China betrachtet.
Es ist schon so, je tiefer man in die Geschichte des Konflikts einsteigt, je auslegbarer werden die Grundlagen für die jeweiligen Ansprüche. It's complicated ;)