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  • MZC

mehr als 1000 Beiträge seit 13.03.2000

Weltweit fallen die Geburtenraten viel schneller, als zuvor prognostiziert.

China ist doch keine Ausnahme, sondern mehr und mehr die Regel: in Süd Korea, Japan, Italien oder Taiwan sieht es nicht anders aus.

Die Fruchtbarkeitsziffer (fertility rate - die Zahl der Kinder, die eine Frau im Laufe ihres Lebens zur Welt bringt) liegt nun in vielen Ländern - bei aller Verschiedenheit - weit unter der Rate, die für den Erhalt (2,1) der Bevölkerungsgröße notwendig wäre. Selbst Indien ist unter diese Ziffer gerutscht. Schon Ende des Jahrzehnts dürfte das für die ganze Welt gelten.

Aktuell ist diese Ziffer 2023 in den USA (1,7), Russland (1,4), Indien (1,9), Türkei (1,6) Ungarn (1,5), Deutschland (1,5), Brasilien (1,6), Japan (1,3), Iran 1,7 (von 6 in 1990) oder fällt rasch, wie man in Saudi Arabien (von 6 in 1990 auf 2,4 2023) oder in Süd Afrika sieht (von 4 in 1990 auf 2,4 2023) sehen kann.

Dies führt dazu, das in vielen Ländern die Bevölkerungsprognosen deutlich korrigiert werden müssen. Noch zu Beginn des Jahrhunderts gingen Prognosen davon aus, das die Bevölkerung in den USA zu Ende des Jahrhunderts bis zu 500 Millionen betragen könnte. Nun sieht die US Statistikbehörde zum ersten Mal seit der Gründung der USA einen Rückgang der Bevölkerung ab der Jahrhundertmitte voraus.

https://www.census.gov/newsroom/press-releases/2023/population-projections.html

Grund sind die rasch fallenden Geburtenziffern, so gab es 2022 keinen einzigen Bundesstaat in den USA mehr, der eine Ziffer oberhalb der Erhaltungsrate von 2,1 aufwies.

Bei nachlassender Zuwanderung könnte die Bevölkerung 2100 sogar niedriger sein, als derzeit: 319 Millionen statt 332 aktuell (und diese aktuelle Zahl liegt schon 5 Millionen unter der letzten Schätzung). Zugleich altert die Bevölkerung rapide und der Anteil der über 60 jährigen Menschen wird Ende des Jahrhunderts in vielen Ländern rund 50% der Bevölkerung ausmachen.

Indikatoren für fallende Geburtenziffern sind dabei wirtschaftliche Entwicklung, Bildung und Stellung der Frau (Entlastung in der Arbeit und Haushalt).

Keinen Einfluß zeigen ideologische Faktoren (z.B. Propagierung der „traditionellen Familie“ oder die Unterdrückung von queeren/LGBT+ Menschen), wie sie z.B. in Russland, Türkei, Iran und Ungarn erfolglos angewandt werden.

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