Ansicht umschalten
Avatar von marasek
  • marasek

mehr als 1000 Beiträge seit 16.11.2001

Re: Chinas Plan 2049! Was bedeutet das für den globalen Handel?

1FC schrieb am 25.06.2024 12:15:

3. Chinas „Staatskapitalismus“

Ich bin kein Ökonom und auch kein Volkswirt, ich habe diesen Begriff irgendwann mal aufgeschnappt und fand den als Ingenieur, der auch schon mal Maschinen aus Deutschland in China in Betrieb genommen hat, ziemlich treffend.
Denn wer schon mal geschäftlich mit China zu tun hatte, kann bestimmt bestätigen, daß die Grenzen zwischen staatlich gelenkter und freier Marktwirtschaft durchaus fließend sind.
Man könnte m.E. sogar provokativ fragen, ob dieser autoritäre und zentralisierte Führungsstil, den China praktiziert, sich sogar als Systemvorteil erweist.
Schließlich gibt es nirgendwo auf der Welt einen „lupenreinen“ Kapitalismus mehr. Wir haben ja auch z.B. Lufthansa gerettet oder schützen auch schon mal mit staatlichen Subventionen die eigene Wirtschaft.

Ich würde mal weiter gehen und sagen, dass "wir" im Sinne der heutigen westlichen Sphäre gar nicht so weit weg von China waren. Europa ist nach dem 2. Weltkrieg nicht vom Neoliberalismus wieder aufgebaut worden, Südkorea und Japan auch nicht. Auch die USA sind nicht über den Neoliberalismus groß geworden. Da gab es auch enge Verknüpfungen zwischen Staat und Privatwirtschaft, d. h. die Unternehmen haben Technologie für's Militär entwickelt und dann drauf gewartet, dass es der Staat für die Privatwirtschaft freigibt (Arbeitsspeichertechnologie z. B.).

Der Vorteil damals war auch, dass die Steuern viel höher waren (mehr Einnahmen für den Staat) und der Finanzmarkt viel stärker reguliert war, d. h. Rendite gab es vor allem durch Produktion.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten