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  • Guckstu

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Re: China ist nicht wehrlos

Andre Sokolew schrieb am 03.06.2024 18:47:

Es ist die dümmste Idee, anzunehmen, wir (die EU) könnten China bestrafen. Wenn wir auf China draufschlagen, können die Chinesen zurückschlagen.
Man muss nicht einmal schlau sein, um das zu verstehen.

Steht doch ohnehin im Artikel. Der Absatz, wo es darum geht, dass beide Seiten an einer Einigung interessiert sind.

Die Frage ist allerdings, was man mit jemandem macht, der die Handelsregeln so dreist missbraucht wie China. Wenn die Vorteile aus einer Handelsbeziehung kleiner sind als die Nachteile eines Handelskriegs, braucht man die Handelsbeziehung einfach nicht mehr.

Nicht vergessen: Die chinesische Wirtschaft steht dicht am Abgrund, je genauer man hinschaut, desto mehr Blasen werden sichtbar.
Die Chinesen versuchen diese Blasen langsam zu entlüften statt sie platzen zu lassen, was im Grundsatz auch der richtige Ansatz ist. Nur ist das Problem, dass man schneller entlüften muss als sich die Blase weiter aufbläht, ab einer gewissen Blasengröße ist das gar nicht mehr möglich. Und wenn das Entlüften in eine andere Blase geht, ist auch nichts gewonnen - und genau das scheint die chinesische Regierung zu tun, die Gelder werden aus dem Immobilien- in den Exportsektor verschoben, wobei die chinesische Exportwirtschaft schon jetzt auf Halde produziert.
Eigentlich müssten sie die Binnennachfrage steigern, aber offenbar sind die politischen Widerstände dagegen zu groß. Also Export um jeden Preis, auch Dumpingpreis - und genau das spielen die Handelspartner nicht allzu lange mit; genau diesen Punkt scheint China gerade zu erreichen.

Es wird also darauf hinauslaufen, dass die Chinesen versuchen werden, ihre Dumping-Exporte durch Schlupflöcher und Tricks immer weiter hochzufahren, und wann immer ihnen das unterbunden wird, werden sie immer schriller protestieren, weil sie ja selber immer mehr Druck in ihrer Wirtschaft haben.
Solange die auf dem Gleis bleiben, wird das jedes Jahr schlimmer werden, bis ihnen die Wirtschaft tatsächlich zusammenbricht. Wenn sie Glück und VIEL Können haben, wird es nur ein Teilzusammenbruch, wenn sie Pech haben, wird daraus eine Revolution.

Deutschland macht da übrigens den gleichen Fehler: Lohndrückerei reduziert die Binnennachfrage, also muss exportiert werden auf Teufel komm raus.
Und kaum ist die Leistungsbilanz mal ein bisschen im Minus nach vielen Jahren Überschuss, wird schon das Ende der deutschen Wirtschaft beklagt. Ich würd mich nicht wundern, wenn die gleiche Psychologie in China wirkt.

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