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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: China ist nicht wehrlos

motorbit schrieb am 03.06.2024 23:03:

Guckstu schrieb am 03.06.2024 22:49:

Du demonstierst hier wunderschön die klassische BWLer-Denke

ich denke, ich demonstriere genau das gegenteil davon. von bwl hab ich keinen ahnung.

Auch Leute ohne BWL-Ausbildung können wunderbar BWL-Denke machen.
Ich meine ja auch eigentlich, dass du arg abstrakt bleibst und konkrete Auswirkungen völlig ausblendet.

dazu kommt dann noch das es mir so erscheint, als würde hier mal wieder mit zweierlei maß gemessen. was china da macht ist genau das, womit auch deutschland und japan ihre autoindustrie aufgebaut haben.

Eben nicht.
Wenn nur die Hälfte der Berichte stimmt, wurden in China gezielt Überkapazitäten aufgebaut, um Dumpingexporte zu ermöglichen.
In Deutschland finde ich keinen Hinweis auf sowas. Offene und versteckte Subventionen, behördliche Genehmigungsverfahren schnell durchgezogen, all das haben wir, und reichlich.
Aber Überkapazitäten noch bevor der Export überhaupt in der Menge läuft? Wüsste ich jetzt nicht; Überkapazitäten aus der deutschen Autoindustrie kenne ich nur aus Situationen, wo der Markt plötzlich geschrumpft ist.

ist halt nicht chinas schuld das es vw&co es so verpimmelt und sich darauf verlassen haben, das deutschland sie schon beschützen würde.

Elektroantrieb wäre halt ein mögliches Pleiterisiko gewesen.
Das macht man nur, wenn man einen langfristigen negativen Trend rechtzeitig bemerkt; solange die Gewinne reinkommen, kümmert man sich lieber um andere Dinge, wie z.B. Modulplattformen.

Der Treiber hinter Elektro war ja nicht der Markt, sondern die CO2-Regulierungen.
Und die sind ganz schlecht planbar, die Politik kann das früh oder spät, allmählich oder abrupt gestalten, und auch wenn man Lobbyarbeit leistet: Am Ende kann der Beschluss doch ganz anders als gedacht ausfallen.
Und in Unplanbares investiert man nicht. Ist man zu früh, bleibt das Zeug unverkäuflich, ist man zu spät, hat einem die Konkurrenz den Markt weggeschnappt.

Pleiterisiko halt.
Wär ich Aktionär, ich würde jedem CEO den Kopf waschen, der ohne konkrete Notlage so ein Risiko eingeht.
Wäre ich gleichzeitig klimabewusst, würde ich versuchen, die Politik dazu zu bewegen, die Regeln langfristig planbar aufzusetzen. Vielleicht auf 10 Jahre, so lange muss die Regelung auch nachhaltig sein.
Dass die C-Parteien da jetzt querschießen, ist eine echte Katastrophe für den Industriestandort. Erst bei Elektro, jetzt bei Atomkraft; man sollte echt meinen, die haben genug Kontakte zur Wirtschaft, dass sie wissen, wie wichtig Planbarkeit ist!

vieleicht ist das ja sowieso eine gute gelegenheit die eh anstehenden veränderungen anzugehen.

Wenn du Verluste schreibst, sind keine Veränderungen möglich. Dann geht es nur noch darum, mit den bestehenden Werken noch irgendwie einen Umsatz zu machen, für Umbauten oder gar komplett neue Konzepte ist kein Geld da.

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