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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Re: Dilemma der Exportnation

JohnDoe777 schrieb am 04.06.2024 11:11:

Die Sorge der heimischen Autobauer vor Vergeltungszöllen der Chinesen ist nicht unbegründet. Führt Deutschland einen Zollaufschlag für chinesische Autos ein, wird China nachziehen.

Das wird China wohl kaum mit Autos machen, die auch in China produziert werden z.B. VW.

Das wird wohl dann eher Ferrari treffen - und die Kundschaft kann es sich leisten.

Dadurch werden unsere Automarken in China vermutlich noch weniger absetzen können.

Da ist das Problem eher Wechsel Verbrenner zu E-Auto.

Nun könnte man sich auf den Standpunkt setzen und sagen; Was soll's, das kompensieren wir durch den Absatz auf dem Heimatmarkt und durch Exporte in anderen (nichtchinesischen) Märkten.

China & Indien sind schon ziemlich groß

Der springende Punkt dabei ist: Der Heimatmarkt kann die Zahlen des chinesischen Marktes niemals hergeben, allein schon aufgrund seiner deutlich geringeren Größe (80 Mio vs 1400 Mio Ew.) und die anderen nichtchinesischen Märkte werden auch von China beliefert.

Wie man es dreht und wendet: Mit Zöllen (allein), schießt man sich als Exportnation immer auch ein stückweit ins eigene Knie.

Bei manchen Güter sicherlich - aber bei anderen Gütern würde China sich damit selbst Schaden. Deswegen auch Zölle primär gegen Agrarprodukte und nicht gegn Maschinenbau.

Es führt also letztlich kein Weg daran vorbei, als:
1.) China bei der Entwicklung auszukontern und auf Technologien zu setzen, an die man dort noch gar nicht denkt

Das ist der Weg.

2. Oder man wendet einfach die chinesischen Methoden zur Kostensenkung in der Produktion auf die eigenen Produkte an.

Ja, das geht in Richtung Industrie 4.0, damit kann man teilweise die chinesischen Billiglöhne aushebeln.

Mit andere Worten: China zwingt uns, schlauer und besser zu werden und vor allem, weiter vorauszudenken als bislang.
Dieses Momentum sollten wir nutzen.

Das ist der Weg.

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