Bajoran schrieb am 18.04.2021 21:51:
In China sind die Armen an der Macht, nur darum konnte die Armut beseitigt werden.
Das halte ich für ausgemachten Käse. 2015 saßen im chinesischen Volkskongress bzw. der Konsultativkonferenz über 200 der reichsten Menschen des Landes, u.a. die Chefs von Tencent, Xiaomi und Baidu.
https://www.tagesspiegel.de/politik/kommunistische-partei-chinas-vermoegende-volksvertreter/11494804.html
Man stelle sich mal vor, deren deutsche Pendents würden im Bundestag direkt über Gesetze abstimmen.
Wenn es wirklich so wäre, dass in China der politische Wille die Ökonomie beherrscht, dann würde ich sagen: Wenn ich mir den ungeheuren Erfolg der chinesischen Ökonomie angucke: Lasst die Politiker unsere Wirtschaft regieren!
Der "ungeheure Erfolg" ist zunächst relativ. Nach den Mao-Reformen lebten Anfang der 80er in China über 50 % der Menschen in bitterster Armut, die nicht damit zu vergleichen ist, was hierzulande als arm gilt. Seitdem - und zwar aufgrund der wirtschaftlichen Öffnung des Landes gen Westen - ging es bergauf. Seit Beginn der 2000er sogar ziemlich steil.
Trotzdem ist unklar, wie sich das Land entwickeln wird. Die haben ihr demographisches Problem nach wie vor nicht gelöst und erweitern ihre Märkte zunehmend mit erpresserischen Methoden. Und ob deren Expansion auf den Weltmärkten weiterhin (weitgehend) friedlich bleiben wird, halte ich auch nicht für ausgemacht.
Flinx