Sie unterschlagen dabei aber, daß China aus Maos Fehlern gelernt hat. Die Kulturrevolution war damals auch anders gedacht, als sie dann letztendlich kam - und China hat sie im Nachinein als großen Fehler betrachtet. Viele von Maos Ideen und Reformen wurden nach seinem Tod zurückgenommen, das Land hat sich dem Kapitalismus ein wenig geöffnet und beide Systeme miteinander verwoben. Er wird aber noch immer wegen seiner Verdienste in Ehren gehalten, als jemand, der nach über hundert Jahren der Okkupation die Besatzer vertrieb und das Land wieder einte. Er führte Reformen ein, enteignete Großgrundbesitzer und gab das Land dem Volk - vorher lebten sie in einer Feudalgesellschaft und danach unter Kolonialherren.
Im Westen werden immer die negativen Dinge hervorgehoben, die es zweifellos auch gab - aber es wird nur selten berichtet, wie China daraus gelernt hat, wie es das Land verändert und geprägt hat. Denn dann würde man auch verstehen, warum China einige Dinge anders handhabt, als wir. Die Opiumkriege haben beispielsweise zu sehr strengen Drogen-Gesetzen geführt - bis hin zur Todesstrafe. Die starke Zensur hat ihren Ursprung unter anderem auch in dieser Zeit, als durch die langsame Öffnung Chinas jede Menge fremde Einflüsse ins Land schwappten, die die Gesellschaft spalteten. Asiaten sind sehr harmoniebedacht und schätzen eine stabile Gesellschaft - die garantiert letztendlich das Wohlergehen des Einzelnen (bei uns wird das andersrum gesehen).
Leider ist kein System perfekt.