Teilweise Zustimmung, aber ich habe einige Anmerkungen
Karl Sten schrieb am 23.07.2024 15:00:
Z.B. Einschränkung der Lieferung von Schlüsselkomponenten. Es gibt sehr viele Komponenten, die China noch nicht selbst produzieren kann und daher aus dem Westen importiert werden muss.
Das gilt aber umgekehrt inzwischen auch (z.B. PV und Windkraftanlagen), da geht es natürlich weniger um das prinzipielle know-how sondern um Preis und Kapazitäten
Es gibt nur wenige chinesische Unternehmen mit Weltgeltung - und 2 davon (DJI und Huawei) werden gerade teilweise von ihren wichtigsten Märkten ausserhalb von China ausgegrenzt.
China liefert nicht nur Endprodukte für den Privatverbraucher, sondern auch Bauteile und verarbeitete Rohstoffe (z.B. bei Aluminium ist China deutlich führend, insgesamt alles, was energieintensiv ist, daher sieht unsere CO2 Bilanz seit einigen Jahren besser aus, weil wir solche Produktion auslagern) und vieles, was mit unseren Umweltstandards viel teurer zu produzieren wäre.
Im Allgemeinen war in den letzten Jahrzehnten eine global verzahnte Wirtschaft eher auch ein Sicherheitsgarant, weil gegenseitig abhängige Staaten eher Konflikte vermeiden. Die Entkopplung West-Ost birgt daher große Sicherheitsgefahren für beide Seiten, weil jeder denkt ohne den anderen auszukommen.
Wenn China unter Druck gesetzt wird, wirtschaftlich unabhängig zu sein, dann wird es das zusammen mit Russland viel besser schaffen als die Europäischen Staaten. Alleine wegen der Fläche, den Rohstoffvorkommen, den Arbeitskräften.
Und generell ist bei den ganzen Sanktionen nicht zu vergessen, wie gerne andere Länder (Südamerika, Afrika) in Zukunft entscheiden, sich eher von den USA oder von China abhängig zu machen bzw. zusammenzuarbeiten.