an7oine schrieb am 23.07.2024 23:55:
Deswegen hart Putin auch explizit die Aufhebung der Sanktionen im Zusammenhang mit Waffenstillstandsverhandlungen erwähnt. Weil sie Russland und Putin nur leise "kichern" lassen.
https://www.nzz.ch/meinung/resilienz-der-russischen-wirtschaft-es-braucht-einen-langen-atem-ld.1834736
Resilienz der russischen Wirtschaft – es braucht einen langen Atem
Die russische Wirtschaft scheint sich besser zu halten als erwartet. Doch langfristig senken die Kriegslasten die produktiven öffentlichen Ausgaben, und das Streben nach «ökonomischer Souveränität» führt zu einer Fehlallokation produktiver Ressourcen.
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Man vergißt dabei zu berücksichtigen, dass parallel dazu eine Entwicklung der Unabhängigmachung von den westlichen Industrienationen in Gange ist, die durch weitere Sanktionen ordentlich befeuert wird. Man kann natürlich nicht über Nacht z.B. ein neues Netz für den weltweiten Zahlungsverkehr zwischen diversen Staaten aus dem Boden stampfen, das dauert ein Weilchen, aber je öfter Sanktionen ausgesprochen werden und je empfindlicher sie die betroffenen Staaten treffen, desto wichtiger wird es für diese Staaten sein, Strukturen zu schaffen, die außerhalb der Sanktionen liegen, und desto stärker werden sie in diese Strukturen investieren und entsprechende Verhandlungen untereinander aufnehmen, wie man an den jüngsten Entwicklungen deutlich erkennen kann, wenn man nur die Augen aufmachen würde:
https://de.wikipedia.org/wiki/BRICS
BRICS (ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitgliedsstaaten) ist eine Vereinigung von Staaten. Gegründet wurde sie (als BRIC) 2006 durch Brasilien, Russland, Indien und China. 2010 erfolgte eine Erweiterung um Südafrika, zu Jahresbeginn 2024 um Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate, nun zuweilen auch als BRICS plus bezeichnet.[...]
Vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine seit 2022 und des Konflikts um Taiwan „strebt der Staatenbund nach mehr politischem Gewicht und versucht, sich als Alternative zur G7 zu positionieren“
[...]
Die BRICS setzt Initiativen um wie die Entwicklungsbank NDB und das Kontingentreserveabkommen. BRICS wird als Vehikel zur Überwindung bestehender Unipolarität unter US-amerikanischer Führung und hin zu einer multipolaren Weltordnung gesehen.
Ein Beitrag dazu könnte auch die von einigen der Staaten angestrebte „Ent-Dollarisierung“ des Welthandels- und -finanzsystems sein.
Vor dem BRICS-Gipfel im August 2023 in Südafrika haben nach südafrikanischen Angaben mehr als 40 Staaten Interesse an einer BRICS-Mitgliedschaft geäußert.[19][20] Zum BRICS-Gipfel im August 2023 in Südafrika hatten 23 Staaten einen „konkreten Antrag“ für eine BRICS-Mitgliedschaft gestellt.[21][22] Davon haben sechs Staaten die Einladung erhalten, zum 1. Januar 2024 der Gruppe beizutreten.[23] Zu Jahresbeginn 2024 erfolgte die Erweiterung um Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate, sodass nun zuweilen auch von BRICS plus gesprochen wird.[24][25][1][26] Saudi-Arabien erhielt ebenfalls eine Einladung, gab aber an, die Annahme noch zu überprüfen.[27] Stand Juli 2024 war Saudi-Arabien noch kein BRICS-Mitglied
Gut 45 % der Weltbevölkerung, mehr als 3,6 Milliarden Menschen, leben in den BRICS-Staaten. Ihr Anteil am nominellen weltweiten Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2021 fast 29 %. Beim BIP nach Kaufkraftparität lag er mit über 35 % deutlich höher. (Zum Vergleich: In den G7-Staaten leben etwa 11 % der Weltbevölkerung, kaufkraftbereinigt werden dort 33 % des weltweiten BIP erwirtschaftet).