altersaftsack schrieb am 10.07.2021 14:52:
2017CP schrieb am Heute, 11:50:
Die Chinesen haben durchaus einiges vom westlichen Denken in ihr Weltbild integriert. Zuerst wäre natürlich der Marxismus zu nennen, aber auch profane Dinge wie Managementtechniken, oder die teilweise direkt übernommenen (auch deutschen) Gesetze in Bereichen, wo sie keine eigenen Erfahrungen hatten.
Wenn das westliche Denken nicht bereit oder fähig ist, umgekehrt auch eine produktive Verarbeitung anderer Kulturen zu leisten, ist es in Wirklichkeit nicht annähernd so offen und liberal wie es seinem Selbstbild nach entspräche.
Wieso schließt sich das aus in deinen Augen? Unsere Gesellschaft entwickelt sich ständig weiter
Theoretisch schließt sich das nicht aus. Die weitestgehende Homogenisierung der, über die Mainstream-Medien veröffentlichten Meinung (wessen Meinung ist das eigentlich), könnte aber ein Hinweis darauf sein, daß etwas morsch geworden ist, in der liberalen westlichen Welt.
Bleiben wir bei China. Nicht die Volksrepublik will uns ihre Werte aufzwingen und betrachtet uns als systemische Konkurrenz, der Westen aber hat genau diesen Anspruch bzw diese Befürchtung gegenüber China formuliert.
Natürlich kann man Ihre Position als Akzeptanz einer friedlichen Koexistenz auffassen. Gleichzeitig raten sie Elsner, mehr oder weniger direkt, nach China auszuwandern. Damit schließen sie diese Positionen aber irgendwie aus. Elsner hat dabei, noch nicht mal empfohlen, dass wir in Deutschland den chinesischen Weg einschlagen sollten. Er hat einige Dysfunktionalitäten benannt (Neoliberalistische Verengungen in Wirtschaft und Gesellschaft) und er hat China, jenseits der der üblichen Narrative, jedoch durchaus belegt, beschrieben.
Das war offensichtlich schon jenseits Ihrer offenen und liberalen Toleranzschwelle.
Dennoch vielen Dank für Ihre Replik.