Daran, dass die imperiale Zentrale China zunehmend verteufelt in der offensichtlichen Absicht, die eigene Position als Welt-Hegemonialmacht zu verteidigen, schlimmer noch, alles tut, um die chinesische Regierung zu einer militärischen Handlung zu verleiten, in der verrückten Hoffnung mit vielleicht noch überlegener Feuerkraft, den Konkurrenten ein Jahrhundert zurückzuwerfen, kann nicht gezweifelt werden.
Mittlerweile kann man den internationalen Relotius-Medien kein Wort mehr glauben, wenn es sich um China dreht. Offenbar will Elsner dagegen antreten und dann ist ihm jede polemische Zuspitzung recht, Unschönes wird umgedeutet, ein zweckdienliches Framing verpasst, oder schlicht nicht erwähnt (siehe dazu auch meine Kommentare zu den ersten beiden Teilen). Mit anderen Worten - er tut dasselbe wie die China-Basher, nur mit umgedrehtem Vorzeichen.
Afrika zum Beispiel wird erstmals ernsthaft und resilient industrialisiert,...
Ja, manch mit chinesischen Mitteln errichtete Infrastruktur ist nützlich, allerdings rücken die chinesischen Baufirmen mit eignen Leuten an, die nach Fertigstellung wieder verschwinden. Knowhow-Übertragung findet keine statt, permanente Arbeitsplätze werden nicht geschaffen. Oder meint Elsner die z. B. nach Äthiopien oder Ruanda ausgelagerte Billigstindustrie? Was daran führt zu Industrialisierung? Von der hier als Ornamentvokabel fungierenden Resilienz ganz zu schweigen.
Diese KP Chinas hat die Produktivkräfte mit ihren realen Märkten mehr entfesselt als jeder neoliberale Kapitalismus...
Genau - das ist ja das Problem. Der Westen hat den Planeten über die ökologischen Grenzen hinausbugsiert und China geht noch weiter...
Und der chinesische Gini-Koeffizient der Einkommens-(Un-)Gleichheit ist in den letzten Jahren bereits deutlich reduziert worden, runter von ungleichen 0,49 auf jetzt etwa 0,42 mit der Zielmarke von rund 0,32 - das wäre alter sozialdemokratischer skandinavischer Standard.
'Wäre' - real ist er extrem hoch. Chinesische Milliardäre sind eine nicht weniger obszöne Erscheinung als westliche.
An der kleinen peripheren Halbinsel Eurasiens, genannt Europa, jedenfalls wird die Welt kein weiteres Mal genesen.
An den europäischen Tapiren ist die Welt noch nie genesen. Mit ihrer Ausbreitung über den gesamten Globus ist Unheil stets mitgegangen. Auch die beiden Weltkriege haben Europäer angezettelt. Der in dieser Aussage zum Ausdruck gebrachte Glaube am westlichen Mobilmachungsweg an sich ist wohl der Kern der Elsner'schen Fehleinschätzung.
...bis zu den großen Experimenten der vielfältigen Sozialkreditpunkte-Systeme...
Die Chinesen entpuppen sich als die besseren Sozialtechnokraten, teilt uns Elsner hier durch die Blume mit. Die Blume ist dabei essentiell.
Man könnte unzählige weitere Beispiele bringen. China kann Neoliberalismus besser, so Elsner. Thanks, but no thanks.