Ich bin seit 2012 jedes Jahr mindestes einmal in China, vor allem aus beruflichen aber auch aus kulturellen Gründen. Meine Erfahrungen und Analysen decken sich vollständig
mit denen von Wolfram Elsner. Ich habe auch begonnen, Chinesisch zu lernen.
Dass Konfuzius hoch im Kurs steht, auch bei der Partei, haben Sie inzwischen wohl auch festgestellt. Es gibt ja inzwischen überall in der Welt Konfuzius-Institute, und das ist gut so. Der Schwachpunkt Ihrer Analyse besteht darin, dass Sie die Lernfähigkeit der KP Chinas und der Chinesen allgemein unterschätzen. Dass z.B. die Kulturrevolution ein Fehler war, das weiss jeder Chinese (ich habe keinen Chinesen gefunden, der das anders sieht). Aber aus diesem Ereignis zu schliessen, dass damit China für die nächsten 100
mit einem unaustilgbaren Makel behaftet und immerwährend zu kritisieren sei, ist eine absurde Haltung. Die Chinesen haben daraus gelernt, und entscheidende Schlussfolgerungen gezogen. Ferner, haben Sie schon mal darüber nachgedacht, dass
ein Einparteien-System auf lange Sicht ein Kein-Parteien-System ist? China wird mittelfristig in eine Rätesystem übergehen.
Ceterum censeo: Der Dollar als Weltwährung muss zerstört werden.