... Ist eine ernstgemeinte Frage, denn heute schreibt man ja lieber
"er sass einer Ente auf", "Missvertaendnis" ... etc. pp.
Der Auto schreibt in seinem Beitrag 3x ueber eine "Abwrackpraemie in
China". Das Problem dabei: die gibt es nicht, gab es nie und wird es
ganz sicher auch nie geben.
Schlimmer noch, er meint, das ca. 500Mrd in diese Praemie geflossen
sei um die Wirtschaft anzukurbeln. ("Fast 500 Milliarden Euro wurden
über Abwrackprämie und andere Maßnahmen in die Wirtschaft gepumpt.")
Richtig ist, diese 500Mrd wurden beinahe anteilig in Infrastruktur
(z.B. die Highspeed Tracks), Bildung und Green Energy gesteckt. Es
handelt sich also keineswegs um Subventionen, sondern um
Investitionen der klassischen Art. In diesem ganzen Paket ist nicht
ein Fuenkchen etwas uber eine ominoese chinesische Abwrackpraemie zu
lesen.[1][2][3]
Wer sich auch nur einen Hauch mit der Foerdersituation in China
auskennt, der weiss ausserdem, das Endkundenfoerderung so gut wie
unbekannt ist. Eine der ganz wenigen Ausnahmen sind z.B. das Programm
uber die 'houshold appliances in rural areas' vom NDRC.
Besonders dreist find ich die Behauptung, das diese (nichtexistente )
Abwrackpraemie auslaeuft und damit "dass der zuletzt kräftig boomende
chinesische Absatzmarkt für Autos kräftig einbrechen wird."
Was das Gov. tatsaechlich getan hat ist, das es die
KFZ-Steuererleichterung fuer kleine Autos jetzt kassiert hat. Kleine
wie Grosse bezahlen jetzt den anteilig den gleichen Betrag von 10%.
Dies wird hoffentlich auch einen Effekt auf die Autosituation haben.
Ebenso wie alle weiteren Massnahmen wie z.B. enorme Parkgebuehren,
City-Maut, alternierende Fahrverbote nach Kennzeichen,
Steueranhebung... Und wenn das alles nicht hilft, dann wird eben
zugeteilt.
Der Grund warum sich immer mehr Chinesen ein Auto leisten
koennen/wollen ist schlicht, das es ihnen seit 30 Jahren immer besser
geht und sie ein Auto als eine Frucht dieser Entwicklung ansehen. Und
keineswegs eine daherphantasierte Praemie. Nebenbei, der
gesamt-chinesische Gebrauchtwarenmarkt ist vermutlich so gross wie
der von Castorp-Rauxel ...
*** CUI BONO ? ***
Warum luegt uns der Autor also so locker in die Tasche ? Meine
Vermutung ist, weil er nicht des Themas wegen schreibt, sondern aus
einem Sendungsbewusstsein heraus. Er hat irgendeine krude Theorie und
die muss irgendwie verkauft werde. Dann werden dann schon mal
Aehnlichkeiten zur Oekonomie in DE impliziert, etwas verschwiegen
oder schlicht gelogen. Am Ende passt das schon.
Ich will hier nicht auf Kwallidaetsjournalismus rumreiten, aber
solche Artikel geben genau deren Protagonisten die benoetigte
Munition in die Hand: 'Ein Vt'ler erklaert die Welt mit
selbstgebauten Argumenten'.
Dabei gilt aber immer noch '... nicht gemein machen, auch nicht im
Guten...'
Was ist also dran an dieser muehsam gestuetzen Theorie ? Nix !
1) Zum einen ist falsch, das ein Kollaps der westlichen (Finanz)-Welt
einen apokalyptischen Einfluss auf die Welt insgesamt haben wird.
Laengst hat sich das Zentrum der Welt nach Asien verschoben. Der
Untergang des Abendlandes bedeutet keineswegs das Ende der Welt.
Reiche kommen - Reiche gehen ... so what ? Auch Chinas
Waehrungs-Deals bzw. Wirtschaftsdeals (Aufbauhilfe gegen Rohstoffe)
haben schon lange eine quasi Unabhaengigkiet vom Dollar
herbeigefuehrt. Die hohen Dollarreserven sind nachwievor
unerfreulich, aber nicht mehr Existenzbedrohend. 'Chimerika' gibt es
nicht mehr. China kann ohne den Westen, aber der Westen nicht mehr
ohne China. Wichtigster Indikator fuer diese Aussage: ebenfalls die
aktuelle Politik. Zwar spintisiert ein Deutscher Kriegsminister
darueber, das man sich die Rohstoffe - also auch rare earth metalls -
notfalls mit Waffengewalt sichert. In Asien nimmt man derlei Gesabber
zur Kenntnis, wie wenn in Duesseldorf ein Sack Kartoffeln umkippt.
2) Der Autor ist sichtlich bemueht eine unkontrollierbare "Blase" in
China herbeizudiagnostizieren. Nur gibt es diese 'Inkontinenz' aber
gar nicht. Auch nicht im Immobiliensektor. Das Gov macht gerade in
der Finanzpolitik eine recht gute Figur und haelt nachwievor alle
Faeden in der Hand. Dies laesst sich z.B. auch an der aktuellen
Gesetzgebung zur Kontrolle der Banken und es privat.wirtschaftlichen
Sektors sehr gut verfolgen. Um das zu sehen, muss man aber auch die
Quellen lesen. Da nuetzt es nix, wenn man zu sich sagt: "China ist
soweit weg, kann ich schreiben, was ich will, wird schon keiner
ueberpruefen ..."
3) Die Inflation in China ist in der Tat ein grosses Problem,
allerdings ebenfalls nicht komplett unkontrolliert. Zum einen ist die
Inflation naemlich durchaus willkommmen um die
Geldumlaufgeschwindigkeit konstant zu halten. Das ist aber gar nicht
so einfach in einem Land, das z.B. nur partiell eine
Krankenversicherung hat. Ergo sind die Menschen gezwungenen z.b.
dafuer erhebliche Geldmengen fuer den Krankheitsfall als Spareinlage
bereitzuhalten. Wenn dieses Geld nun weniger wird, dann hat das
soziale Folgen, die die Gesellschaft erheblich stoeren koennen. Hier
muss das Gov also einen Koenigsweg finden um a) Spareinlagen zu
stabilisieren, b) Investionsmittel zu mobilisieren und c) die Preise
trotzdem noch stabil zu halten. Kiene Frage, dass da auch Fehler
gemacht werden, aber der Vorteil ist wiederum, das diese in China
postwendend korrigiert werden.
*** Fazit ***
Der Autor hat einen Artikel geschrieben, dem man selbst bei
allergroesstem Wohlwollen jegliche Professionalitaet absprechen muss.
Es ist eine unausgegorene Verschwoerungstheorie, die sich, wie bei VT
ueblich, mittel Halbwahrheiten und Luegen versucht selbst zu
rechtfertigen. There is no beef !
Heise hat sich und allen Blogern, mit diesem Beitrag einen
Baerendienst erwiesen, weil sie der einfachsten Redaktionspflicht -
dem Nachhaken - nicht nachgekommen sind und somit die Blogossphaere
gefickt hat.
Ich ueberpruefe sogar hier Forum die Quellen der anderen Forenten
(ausser die der Skeptikerwuerste) genauso wie meine eigenen. Wieso
kann das nicht auch ein Verlag mit entsprechenden Mannschaft ? Oder
ist man der Meinung, das so ein Unfug wie dieser Artikel, im Netz
allein schon wegen des vielen anderen Unsinns nicht weiter auffaellt
?
Max
[1]
http://money.cnn.com/2009/08/03/news/international/china_high_speed_b
ullet_train.fortune/
[2]
http://www.boston.com/bostonglobe/editorial_opinion/editorials/articl
es/2008/11/12/chinas_big_big_stimulus_plan/
[3]
http://seekingalpha.com/article/143191-china-stimulus-package-part-i-
bank-loans
"er sass einer Ente auf", "Missvertaendnis" ... etc. pp.
Der Auto schreibt in seinem Beitrag 3x ueber eine "Abwrackpraemie in
China". Das Problem dabei: die gibt es nicht, gab es nie und wird es
ganz sicher auch nie geben.
Schlimmer noch, er meint, das ca. 500Mrd in diese Praemie geflossen
sei um die Wirtschaft anzukurbeln. ("Fast 500 Milliarden Euro wurden
über Abwrackprämie und andere Maßnahmen in die Wirtschaft gepumpt.")
Richtig ist, diese 500Mrd wurden beinahe anteilig in Infrastruktur
(z.B. die Highspeed Tracks), Bildung und Green Energy gesteckt. Es
handelt sich also keineswegs um Subventionen, sondern um
Investitionen der klassischen Art. In diesem ganzen Paket ist nicht
ein Fuenkchen etwas uber eine ominoese chinesische Abwrackpraemie zu
lesen.[1][2][3]
Wer sich auch nur einen Hauch mit der Foerdersituation in China
auskennt, der weiss ausserdem, das Endkundenfoerderung so gut wie
unbekannt ist. Eine der ganz wenigen Ausnahmen sind z.B. das Programm
uber die 'houshold appliances in rural areas' vom NDRC.
Besonders dreist find ich die Behauptung, das diese (nichtexistente )
Abwrackpraemie auslaeuft und damit "dass der zuletzt kräftig boomende
chinesische Absatzmarkt für Autos kräftig einbrechen wird."
Was das Gov. tatsaechlich getan hat ist, das es die
KFZ-Steuererleichterung fuer kleine Autos jetzt kassiert hat. Kleine
wie Grosse bezahlen jetzt den anteilig den gleichen Betrag von 10%.
Dies wird hoffentlich auch einen Effekt auf die Autosituation haben.
Ebenso wie alle weiteren Massnahmen wie z.B. enorme Parkgebuehren,
City-Maut, alternierende Fahrverbote nach Kennzeichen,
Steueranhebung... Und wenn das alles nicht hilft, dann wird eben
zugeteilt.
Der Grund warum sich immer mehr Chinesen ein Auto leisten
koennen/wollen ist schlicht, das es ihnen seit 30 Jahren immer besser
geht und sie ein Auto als eine Frucht dieser Entwicklung ansehen. Und
keineswegs eine daherphantasierte Praemie. Nebenbei, der
gesamt-chinesische Gebrauchtwarenmarkt ist vermutlich so gross wie
der von Castorp-Rauxel ...
*** CUI BONO ? ***
Warum luegt uns der Autor also so locker in die Tasche ? Meine
Vermutung ist, weil er nicht des Themas wegen schreibt, sondern aus
einem Sendungsbewusstsein heraus. Er hat irgendeine krude Theorie und
die muss irgendwie verkauft werde. Dann werden dann schon mal
Aehnlichkeiten zur Oekonomie in DE impliziert, etwas verschwiegen
oder schlicht gelogen. Am Ende passt das schon.
Ich will hier nicht auf Kwallidaetsjournalismus rumreiten, aber
solche Artikel geben genau deren Protagonisten die benoetigte
Munition in die Hand: 'Ein Vt'ler erklaert die Welt mit
selbstgebauten Argumenten'.
Dabei gilt aber immer noch '... nicht gemein machen, auch nicht im
Guten...'
Was ist also dran an dieser muehsam gestuetzen Theorie ? Nix !
1) Zum einen ist falsch, das ein Kollaps der westlichen (Finanz)-Welt
einen apokalyptischen Einfluss auf die Welt insgesamt haben wird.
Laengst hat sich das Zentrum der Welt nach Asien verschoben. Der
Untergang des Abendlandes bedeutet keineswegs das Ende der Welt.
Reiche kommen - Reiche gehen ... so what ? Auch Chinas
Waehrungs-Deals bzw. Wirtschaftsdeals (Aufbauhilfe gegen Rohstoffe)
haben schon lange eine quasi Unabhaengigkiet vom Dollar
herbeigefuehrt. Die hohen Dollarreserven sind nachwievor
unerfreulich, aber nicht mehr Existenzbedrohend. 'Chimerika' gibt es
nicht mehr. China kann ohne den Westen, aber der Westen nicht mehr
ohne China. Wichtigster Indikator fuer diese Aussage: ebenfalls die
aktuelle Politik. Zwar spintisiert ein Deutscher Kriegsminister
darueber, das man sich die Rohstoffe - also auch rare earth metalls -
notfalls mit Waffengewalt sichert. In Asien nimmt man derlei Gesabber
zur Kenntnis, wie wenn in Duesseldorf ein Sack Kartoffeln umkippt.
2) Der Autor ist sichtlich bemueht eine unkontrollierbare "Blase" in
China herbeizudiagnostizieren. Nur gibt es diese 'Inkontinenz' aber
gar nicht. Auch nicht im Immobiliensektor. Das Gov macht gerade in
der Finanzpolitik eine recht gute Figur und haelt nachwievor alle
Faeden in der Hand. Dies laesst sich z.B. auch an der aktuellen
Gesetzgebung zur Kontrolle der Banken und es privat.wirtschaftlichen
Sektors sehr gut verfolgen. Um das zu sehen, muss man aber auch die
Quellen lesen. Da nuetzt es nix, wenn man zu sich sagt: "China ist
soweit weg, kann ich schreiben, was ich will, wird schon keiner
ueberpruefen ..."
3) Die Inflation in China ist in der Tat ein grosses Problem,
allerdings ebenfalls nicht komplett unkontrolliert. Zum einen ist die
Inflation naemlich durchaus willkommmen um die
Geldumlaufgeschwindigkeit konstant zu halten. Das ist aber gar nicht
so einfach in einem Land, das z.B. nur partiell eine
Krankenversicherung hat. Ergo sind die Menschen gezwungenen z.b.
dafuer erhebliche Geldmengen fuer den Krankheitsfall als Spareinlage
bereitzuhalten. Wenn dieses Geld nun weniger wird, dann hat das
soziale Folgen, die die Gesellschaft erheblich stoeren koennen. Hier
muss das Gov also einen Koenigsweg finden um a) Spareinlagen zu
stabilisieren, b) Investionsmittel zu mobilisieren und c) die Preise
trotzdem noch stabil zu halten. Kiene Frage, dass da auch Fehler
gemacht werden, aber der Vorteil ist wiederum, das diese in China
postwendend korrigiert werden.
*** Fazit ***
Der Autor hat einen Artikel geschrieben, dem man selbst bei
allergroesstem Wohlwollen jegliche Professionalitaet absprechen muss.
Es ist eine unausgegorene Verschwoerungstheorie, die sich, wie bei VT
ueblich, mittel Halbwahrheiten und Luegen versucht selbst zu
rechtfertigen. There is no beef !
Heise hat sich und allen Blogern, mit diesem Beitrag einen
Baerendienst erwiesen, weil sie der einfachsten Redaktionspflicht -
dem Nachhaken - nicht nachgekommen sind und somit die Blogossphaere
gefickt hat.
Ich ueberpruefe sogar hier Forum die Quellen der anderen Forenten
(ausser die der Skeptikerwuerste) genauso wie meine eigenen. Wieso
kann das nicht auch ein Verlag mit entsprechenden Mannschaft ? Oder
ist man der Meinung, das so ein Unfug wie dieser Artikel, im Netz
allein schon wegen des vielen anderen Unsinns nicht weiter auffaellt
?
Max
[1]
http://money.cnn.com/2009/08/03/news/international/china_high_speed_b
ullet_train.fortune/
[2]
http://www.boston.com/bostonglobe/editorial_opinion/editorials/articl
es/2008/11/12/chinas_big_big_stimulus_plan/
[3]
http://seekingalpha.com/article/143191-china-stimulus-package-part-i-
bank-loans