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  • Sinerider

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2020

Re: Was man wissen sollte

Florian-M schrieb am 14.11.2022 09:38:

Sinerider schrieb am 14.11.2022 08:28:

...
Außer man macht es wie China: Man nimmt nicht am System der freien Wechselkurse und der voll konvertierbaren Währungen teil.

Das stimmt so ja nicht. Der Yuan unterliegt allen Kräften und Möglichkeiten, die auch andere Währungen haben. Nur haben die Chinesen schon vor einiger Zeit begonnen, durch Devisengeschäfte, die Schwankungsbreite des Yuan zum Dollar einzuschränken.

Hortet den US-Dollar übermäßig, um dessen so schon vorhandene Überbewertung noch weiter zu steigern und legt den Wechselkurs der eigenen Währung so fest, dass ein unfairer Handelsvorteil entsteht.

Deine Kritik ist im Kern also, dass der Dollar überbewertet ist.

Das ist aber genau der Grund, wieso sich die USA so viel Luxus leisten können. Die Chinesen verkaufen die von ihnen hergestellten Waren massenhaft in die USA. Weil die USA dann neues Geld drucken müssen, um neue Waren aus China zu kaufen, geben sie statt von ihnen hergestellte Waren einfach neue Dollar-Anleihen nach China. China spielt mit, ähnlich wie das auch schon Deutschland seit vielen Jahren macht.

BTW: Dadurch, dass die Sanktionen erfolgreich russisches Gas aus der EU verdrängt haben, das nun mit teurem US-LNG ersetzt wird, sinkt der Wohlstand in der EU drastisch und die negative Handelsbilanz der USA mit Deutschland wird sich umkehren.

China hat wohl Maßnahmen ergriffen, die aber nicht ausreichend sind. So lag der Leistungsbilanzüberschuss Chinas im letzten Jahr bei über 300 Milliarden US-Dollar. In absoluten Zahlen ausgedrückt war das der Weltrekord.

Die Überbewertung des US-Dollars wird voraussichtlich im laufenden Jahr zu einem Rekord-Handelsdefizit (trade in goods and services) von einer Billion Dollar führen. In dieser Höhe muss dann auch die gesamtwirtschaftliche Verschuldung ansteigen und in dieser Größenordnung gehen der USA dann auch Industriearbeitsplätze verloren. Für diese Arbeitslosen ist es kein Trost, wenn die Importgüter so schön billig sind.

Dass sich wegen den Energielieferungen das Handelsdefizit verringert ist erwartbar. Im Moment, wie gesagt, wird aber immer noch von einem Rekorddefizit ausgegangen.

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