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  • Ammerländer

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2021

Gasturbinen, solche und solche

Erstmal kann man Gasturbinen (GTs) dadurch unterscheiden, ob sie mobil sind oder stationär.
Mobile GTs sind die Antriebe von modernen Flugzeugen, erkennbar daran, dass kein Propeller zu sehen ist. Sie sollen hauptsächlich Schub erzeugen und laufen außer beim Start in Teillastbetrieb.
Bei den stationären GTs (auf einem Schiff ist auch stationär) unterscheidet man zwischen "aeroderivative" und "heavy duty" Gasturbinen. Die aeroderivative sind von den Flugzeuggasturbinen abgeleitet (daher der Name). Der unerwünschte Schub wird durch zusätzliche Turbinenstufen in Antriebsleistung umgewandelt.
Diese GTs sind leicht und können schnell starten. Sind aber ursprünglich nicht für langen Betrieb bei Volllast ausgelegt gewesen. Ihre Leistung ist begrenzt, aber für Schiffe ausreichend. Sie werden auf einigen Flugzeugträgern benutzt. Sie sind aber teurer als Dieselmotoren.

Die "heavy duty"-GTS sind für einen Dauerbetrieb ausgelegt. Sie sind schwerer, teurer und für Schiffe nicht gut geeignet. Die chinesische Gasturbine wird sicherlich nicht auf einem Flugzeugträge eingesetzt. Dafür ist sie viel zu groß und zu schwer.
Diese Turbinen dienen in der Regel der Stromerzeugung.
Für die großen "heavy duty"-GTs gab es in den letzten Jahrzehnten vier Entwicklungslinien, die von General Electric, Siemens (heute ausgegliedert in Siemens Energy), Mitsubishi und BBC (hat die erste Kraftwerksgasturbine 1937 gebaut). Die BBC-Technik ist inzwischen über die Zwischenschritte ABB, ABB-Alstom, Alstom bei Ansaldo Energia (Italien) gelandet. Shanghai Electric ist ein Aktionär von Ansaldo (12%, früher mal 40%).

Im Bereich der kleinen Gasturbinen gibt es viele Anbieter, u.a. Zorya-Mashproekt in der Ukraine, die früher die Gasturbinen für die russische Marine gebaut haben. Das machen sie Russen jetzt selber.

Das Bild zum Artikel zeigt keine Gasturbine sondern eine Dampfturbine.

Es heißt übrigens nicht Gasturbine, weil sie mit Gas befeuert wird, sondern weil das Arbeitsmedium eben Gas ist und nicht Dampf oder Wasser.
GTs können auch mit Öl betrieben werden. Der Betrieb mit Kohle hat sich nicht durchgesetzt.

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