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  • DasWoelfchen

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Re: Das ist kein Hochofen, sondern ein Konverter

schwachstromtechnik schrieb am 16.12.2024 16:33:

Also ich hab mal versucht, das Patent zu lesen. Wenn ich das richtig verstehe, geht es dort um die Verarbeitung von Roheisen. Das wird durch die Düse eingespritzt und nicht etwa, wie im Artikel fälschlich behauptet, Eisenerz. Dieser Prozess ist notwendig, um Elemente wie Kohlenstoff, Silizium, Schwefel, Phosphor usw. zu entfernen. Normalerweise macht man dass, indem man Luft oder Sauerstoff in die Schmelze bläst. Wie man durch ein anderes verfahren allerdings CO2 einsparen will ist mir nicht ganz klar. Den im Roheisen gelösten Kohlenstoff, der dort verbrennt, will man ja gerade loswerden.

Ich habe da etwas anderes gefunden. Das passt dann auch zu der Formulierung "explosive chemische Reaktion".

Da im Artikel vom niedrigen Eisengehalt des Erzes gesprochen wird, das in China besonders häufig vorkommt, lässt das auf die Verwendung von Siderit - FeCO3 - schließen.

Dieses lässt sich unter Zuführung von Wasserstoff im Idealfall zu Reineisen reduzieren.

Das Konzept der reduzierenden Kalzinierung von Siderit, basierend auf der Direktreduktion mit Wasserstoff, ist ein vielversprechendes Technologiekonzept zur alternativen Eisenherstellung aus karbonatischem Eisenerz. Im Idealfall des vollständigen Umsatzes wird das Karbonat in das Metall und Kohlendioxid, Kohlenmonoxid (CO), Methan (CH4) oder/und längerkettige Kohlenwasserstoffe (CxHy) überführt, wodurch CO2-Prozessemissionen deutlich gesenkt werden. Bei der direkten Reduktion von Eisenkarbonat mit Wasserstoff wird die CO2-Emission um mindestens 60 % reduziert. Im Vergleich zur Reduktion von Hämatit mit Wasserstoff wird der Reduktionsmittelbedarf um 33 % reduziert, wenn die Hämatit-Route durch direkte Eisenkarbonatreduktion umgangen wird.
Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines alternativen Verfahrens zur Erzeugung von metallischem Eisen basierend auf der Direktreduktion von Eisenkarbonat mit Wasserstoff
und der Abtrennung der nicht umgesetzten Erzmatrix, insbesondere der silikatischen Gangart, für den darauffolgenden Einsatz im Stahlkonverter.
(...)
Etwa 50 % des Stahls und 57 % des Eisens werden in China hergestellt. In Österreich wird Roheisen und Stahl an zwei Standorten, in Linz und in Donawitz, hergestellt. Österreich und China haben reiche Vorkommen am karbonatischen Eisenerz Siderit (FeCO3). Die Aufbereitung von Siderit ist aufgrund des niedrigen Eisengehaltes eine technische und technologische Herausforderung. Das Verfahren nach dem Stand der Technik beinhaltet das aufwändige Rösten mit Luftsauerstoff am Sinterband zur Abstreifung von CO2 und zur Überführung von Siderit in hochofengängigen Hämatit.

https://energieforschung.at/projekt/direktreduktion-von-eisenkarbonat-ein-alternatives-konzept-zur-erzeugung-von-metallischem-eisen-aus-spateisenstein/

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