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  • DasWoelfchen

mehr als 1000 Beiträge seit 21.01.2003

Re: Das ist kein Hochofen, sondern ein Konverter

Grober_Unfug schrieb am 17.12.2024 10:30:

Vermutlich setzen die Chinesen trockenen, fein gemahlenen, sehr reinen Siderit aus heimischer Produktion mit Wasserstoff, den man üblicherweise aus Erdgas macht um - um Roheisen zu gewinnen.
Dabei fällt massig CO2 an (Einmal bei dem Erdgas Reforming und dann noch bei der Reduktion vom Siderit.).
D.h. die sind Prinzip bedingt mit 1-1,25 Teilen CO2 je Teil Eisen unterwegs. (1 nur bei Einsatz von grünem H2.)
Wobei das CO2 jeweils hoch konzentriert anfällt und abgeschieden werden könnte.
Die Herstellungsanlagen sind kleiner und vermutlich billiger in der Abschreibung - aber die Kosten für das mechanische Zerkleinern - bis auf feine Pulvergröße - und das ggf. anfallende Trocknen des Erzes (Dinge die der alte Hochofen im Vorbeigehen macht...) müssen natürlich auch noch rein. Ebenso - die irgendwann anfallenden Kosten (ggf. über Klimaclubs) für das CO2.
Zudem stelle ich mir die Maßnahmen um allfällige Knallgasexplosionen zu verhindern - auch nicht billig vor.
Zur Erlangung von Autarkie in China in möglicherweise kommenden Handelskriegen ist das sicher hilfreich. Ob das der ökonomische "Bringer" auf dem Stahlmarkt wird - glaube ich, wenn ich es sehe... Da habe ich noch so meine Zweifel.

Die originale österreichische Projektbeschreibung, die ich weiter oben im Thread verlinkt hatte, sagt zu den CO2-Emissionen folgendes:

Im Idealfall des vollständigen Umsatzes wird das Karbonat in das Metall und Kohlendioxid, Kohlenmonoxid (CO), Methan (CH4) oder/und längerkettige Kohlenwasserstoffe (CxHy) überführt, wodurch CO2-Prozessemissionen deutlich gesenkt werden. Bei der direkten Reduktion von Eisenkarbonat mit Wasserstoff wird die CO2-Emission um mindestens 60 % reduziert. Im Vergleich zur Reduktion von Hämatit mit Wasserstoff wird der Reduktionsmittelbedarf um 33 % reduziert, wenn die Hämatit-Route durch direkte Eisenkarbonatreduktion umgangen wird.

Wobei jetzt Methanemissionen statt CO2-Emissionen nun auch nicht wirklich die Lösung sind 😉

Auf jeden Fall wird so in einem relativ einfachen Prozess das in China heimische Siderit nutzbar gemacht, dass entweder sonst energieaufwändig in Hämatit "geröstet" oder durch auf dem Weltmarkt gekauftes Hämatit ersetzt werden müsste.

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