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  • Bernd Paysan

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2000

Wie jetzt, zu viel und zu billige EE aber zu viel Kohle?

Wenn's nicht um das Überleben der Menschheit und des Planeten ginge, wäre das ja lustig: gestern noch schrieb der Autor über Frau Yellens Besuch in China, wo sich die USA, deren Förderleistung an Öl und Gas sich in den letzten 15 Jahren locker verdoppelt hat, darüber aufregen, dass ihr teures Fracking-Gas gegen Energie aus chinesischen PV-Panels nicht konkurrenzfähig ist, heute wird wieder Chinas Neubau von Kohlekraftwerken gerügt. Die vor allem als Teil-Ersatz für alte Kraftwerke und Boiler (Fernwärme) dienen.

Die interessante Zahl ist der Gesamtausstoß. Nicht, ob jetzt Kohle in Strom verwandelt wird, um dann per Wärmepumpe zu heizen (Energiesektor) statt vorher Kohle direkt, weniger effizient, in Fernwärme zu konvertieren (Gebäudesektor). Nicht, ob das alte Kraftwerk vorgehaltene Reserve ist, die nur gelegentlich mal angeworfen wird, um Dunkelflauten zu überbrücken, das ist alles weitgehend irrelevant.

China muss seinen Zubau an EE noch zwei, dreimal verdoppeln, um zügig umzustellen. Das wird kommen, aber Reservekraftwerke werden sie schon noch einige Zeit brauchen, und die müssen 100% des Bedarfs decken können.

Von gutem Journalismus erwarte ich, dass Daten in so einen Kontext gesetzt werden. Das ist Arbeit, die einem die KI nicht so leicht abnehmen kann (die haluziniert im Zweifelsfall zu viel).

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