Feldor schrieb am 15.09.2024 10:01:
Japan wurde von den USA genötigt, die eigene Währung erheblich aufzuwerten, was die Exporte verteuert und die Wirtschaft massiv geschädigt hat (siehe Plaza-Abkommen von 1985). Japan gehört eben seit der Niederlage im 2. Weltkrieg zum amerikanischen Machtbereich.
Erstens waren das die G5, nicht nur die USA.
Zweitens, ja, das hat die japanische Finanzblase zum Platzen gebracht, aber das war nur der Anlass. Die Finanzblase existierte schon vorher.
Geplatzt ist die Blase auch nicht wegen des Plaza-Abkommens, sondern wegen des Louvre-Abkommens, als man die Kurse wieder stabilisiert hat.
In China ist das anders, da haben die USA nichts zu melden und es wird niemals ein Plaza-Abkommen geben. Deshalb ist der Vergleich mit Japan völlig unpassend.
Das Grundproblem ist immer noch die Blase, in Japan wie in China.
Und ob China sich einem Aufwertungsdruck entziehen kann, ist doch sehr die Frage. China ist auf die Exporte angewiesen, um seine Blase am Platzen zu hindern, aber genau das werden die Importländer nicht mehr lange mitmachen, eben weil der RMB massiv unterbewertet ist und das einen unfairen Wettbewerbsvorteil für Chinas exportorientierte Wirtschaft bedeutet.
Mit anderen Worten: China wird aufwerten müssen. Und der Hebel sind Strafzölle (USA) bzw. Ausgleichszölle (EU); China wird dann vor die Wahl gestellt, entweder die Währung auf Normalniveau anzuheben oder die Zölle hinzunehmen.
Und auch da gilt: Das sind nicht die Amis, das sind die G-Staaten.
Doch. Die Situation ist absolut vergleichbar.