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  • Ostblock

191 Beiträge seit 18.08.2021

Re: Wieder ein albernes Spiel mit der Zeitachse

mouse-net schrieb am 16.04.2023 07:49:

Hast das aus dem Programm der chinesischen kommunistischen Partei abgeschrieben?
Klingt so.

Nein, es war nur der Versuch, die etwas inkohärent wirkenden Gedankengänge des OP behutsam auf das zurückzulenken, was man den Boden der Tatsachen nennt.

Zum Beispiel: der Mathematiker zitiert richtig, daß England bis 1820 immer ein Außenhandelsdefizit gegenüber China hatte. England bezog aus China Tee, Porzellan und Seide. Aus den Importzöllen, die sie auf den Tee und andere Kolonialwaren erhob, finanzierte die britische Regierung ihre Kriegsmarine.

Das Problem: England hatte schlicht nichts zu bieten, was es seinerseits auf dem chinesischen Markt absetzen konnte. Die Folge: Gold und Silber flossen nach China ab. Auf die Dauer hätte eine Zahlungskrise für den englischen Außenhandel gedroht.

Insofern steht die Behauptung des Mathematikers, daß die EIC Absatzmärkte in China gehabt hätte gegen den Stand der historischen Erkenntnis. Wie üblich gibt er für seine Behauptungen keine Belege.

Ende des 18. Jahrhunderts verfiel man in London auf den Gedanken, Opium, das im indischen Bengalen produziert wurde, nach China zu exportieren. Die Reaktion der chinesischen Regierung in den 1840er Jahren war völlig legitim. Sie verbot den Absatz von Opium, der zur Abhängigkeit der chinesischen Konsumenten führte. Jedes Land heute würde genauso reagieren. Darauf entschloß sich England, gestützt auf seine überlegene Waffentechnik, das Land gewaltsam seinen Wünschen gefügig zu machen.

Die Kisten mit Geschenken für den Kaiser, die der Mathematiker anführt, sind eine alberne Ablenkung von den wirklichen Kräften. Der kaiserliche Beamtenapparat war damals nicht mehr auf der Höhe. Es gab aber doch noch Beamte, die sich der eindringenden Opiumflut energisch widersetzten. Sie unterlagen letztlich dem räuberischen englischen Imperialismus.

Um diese Dinge geht es in dem Artikel von Herrn Jehle und der Mathematiker beschäftigt sich mit abseitigen Daten und Zahlen, die zum Thema nichts beitragen.

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