HS1982 schrieb am 16.04.2023 10:18:
China ist zwar bereit auch Ländern mit zweifelhafter Regierung
Kredite zu geben, lässt sich diese aber teuer bezahlen.
Von welchen Regierungen und von welchen Krediten ist die Rede? Das würde man schon gern wissen. Die beiden Artikel in SPIEGEL und Zeit, die du anführst, fallen dadurch auf, daß sie genauso unkonkret und verwaschen sind, wie deine Behauptung.
Die BRI-Initative ist jetzt schon zehn Jahre alt und mittlerweile ist ziemlich viel darüber bekannt. Tatsache ist: es ist eher der Kreditgeber China selbst, der Schwierigkeiten hat, weil durch Corona und Ukrainekrieg viele BRI-Projekte in Zahlungschwierigkeiten geraten sind: in Sambia, Pakistan, Sri Lanka zum Beispiel.
Dennoch: in den letzten Wochen ist anläßlich der neuesten Bankenkrise in den USA und in der Schweiz bekannt geworden, daß chinesische Staatsanleihen zum "safe haven" für westliches Kapital geworden sind. Anders als westliche Notenbanken hat China seit 2009 die Politik des billigen Geldes zurückgefahren. Daher bedroht auch die Immobilienkrise die chinesischen Banken nicht. So schrieb es jedenfalls die japanische "Nikkei" vor zwei Wochen.
Und natürlich ist China mit seinen militärischen Drohgebärden sehr wohl auf dem gleichen Weg wie die USA nur eben (noch) nicht global sondern regional.
Es wundert mich immer wieder, daß Leute in Deutschland sich über die angeblichen chinesischen "Drohgebärden" aufregen, gleichzeitig aber nichts dazu zusagen haben, daß die USA unsere Gasversorgung in die Luft sprengt.