M.O.I Abt. Wiederbeschaffung schrieb am 22.08.2024 08:12:
Wird aber wohl nicht passieren. Die Situation ist seit Sputnik mehr und mehr aus dem Ruder gelaufen und aktuell stehen die Zeichen für eine globale Kooperation wohl eher schlecht.
Man kann sich ja trotzdem - auch aus Eigeninteresse - an ein paar Regeln halten. Wie z.B. Deorbiting von Oberstufen und Nutzlastverkleidungen.
Der Kessler-Effekt würde sowieso eher Länder wie Russland, Indien, China, Japan oder die ESA treffen. Die Langlebigkeit des Kesslereffekts ist ja abhängig von der Umlaufbahn - je niedriger, desto kürzer.
Die Teilchenzahl variiert mit der Höhe. Unterhalb 400 km verglühen sie innerhalb weniger Jahre. In den von Satelliten bevorzugt genutzten Umlaufbahnen von 600 km bis 1500 km (sonnensynchroner Orbit) und 36.000 km (geostationärer Orbit) reichern sie sich an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumm%C3%BCll
SpaceX kannz.B. durch seine niedrigen Transportkosten auf langlebige Satelliten verzichten und damit die Umlaufbahnen unterhalb 400 km viel besser nutzen als die chinesische Konkurrenz.
Auch eine Weltraumstation liesse sich unterhalb 400 km betreiben (ISS ist auf ca. 400 km) - man müsste nur mehr Treibstoff aufwenden - siehe auch hier Elon und seine Ideen zu Tankraumschiffen.
Und natürlich ist es besser Weltraummüll zu vermeiden, aber imho wäre der Kesslereffekt erstmal nicht das Drama, dass er noch vor ein paar Jahren gewese wäre.
Man mag China vorwerfen, dass sie eine relativ unsichere Technologie für eine Orbithöhe einsetzen, die - anders als die niedrigen Orbits von Starlink - für Langzeit-Weltraumschrott-Probleme sorgt, aber letztlich fragt die führende Weltraumnation USA ja auch niemanden um Erlaubnis, geht also disbezüglich mit allerbestem Beispiel voran. Der Ausschlauss von China aus Projekten wie der ISS ist dann auch nicht wirklich ein Musterbeispiel für Kooperation.
USA machst sich zumindestens mehr Gedanken für die eigenen Starts in Bezug auf Deorbiting aller nicht mehr gebrauchten Teile.
Und da Mensch wenn überhaupt erst Einsicht zeigt wenn die Sache mindestens einmal vor die Wand gfahren wurde, wird es wohl erst einmal einen Kessler-Effekt und 100 Jahre unzugänglichen Orbit benötigen, bevor man sich zusammenrauft.
Es werden einige Orbits möglicherweise nicht zugänglich sein - aber zwischenzeitlich wird ja auch schon an Technologie - wenn auch mit wenig Priorität - zur Schrottbeseitigung gearbeitet.
Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob eine derartige Kooperation solche Probleme tatsächlich verhindern würde. Denn so wie die Weltraumtechnik bislang ist, ist eine katastophale Fehlfunktion ja bei keinem Start auszuschließen.
Also wenn ich die Bilanz von SpaceX sehe mit 335 erfolgreichen Missionen in Folge - da sind wir dann schon auf dem richtigen Weg.
Und man sieht ja, dass die Chinesen gerade voll im Copy Mode von SpaceX Technologie sind.
Japaner, Inder und Europäer hinken hinterher und Russlands Raumfahrt liegt am Boden.