mibome schrieb am 05.01.2022 09:54:
Das A und O bei der Chipproduktion ist der hohe Energiebedarf.
Wafer-Fabs rentieren sich bei uns nicht, und zwar nicht wegen der Lohnkosten, sondern allein wegen der Energiekosten.
Außerdem sind die bürokratischen Anforderungen zu hoch in Deutschland.
Zum Vergleich: Eine der zukunftsweisenden TSMC Giga-Fabs benötigt zwei Jahre zwischen Grundsteinlegung und Aufnahme der Produktion. Und der voraus gegangene Genehmigungsprozess war schlank und schnell. Taiwan weiß halt, was gut für das Land ist. Zwei Jahre, obwohl das meterdicke Fundament (Taiwan ist Erdbebengebiet) allein drei Montate zum Trocknen braucht.
Man vergleiche das mal z.B. damit, wie lange unser "BER" benötigt hatte.
Wir sind weder technologisch noch ökonomisch noch bürokratisch in der Lage, so etwas zu stemmen.
Dein Betrag stimmt im großen und ganzen.
Bei den "drei Monaten zum Trocknen" muß ich allerdings widersprechen. Wenn das ein Betonfundament (vermutlich mit Stahl drin) ist, dann ist das nach ein paar Tagen "trocken". Denn Beton "trocknet" nicht, das Wasser verflüchtigt sich nicht. Das Wasser im Beton wird chemisch in die Kristallstruktur eingebunden und bleibt darin. Beton härtet nach gewisser Zeit aus, normalerweise ca. 24 Stunden. Durch spezielle Zusätze kann man dem Beton noch besondere Eigenschaften geben, z.B. besonders hohe Tragfähigkeit oder Wassundurchlässigkeit. Zudem macht es einen ernormen Unterschied, welche Körnung das Material hat. Jedes Betonwerk kennt mindestens 100 "Rezepte" für jeden Bedarf. Aber trocknen tut kein Beton, der wird nur fest.
sschnee