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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Ach Gottchen

Ich bin alt genug, um direkte und lebendige Erinnerungen an die 1930er Jahre zu haben, als das weltweite staatskapitalistische System tatsächlich von innen heraus zu implodieren drohte. Die unglaubliche Massenverehrung von Trump weckt unweigerlich Erinnerungen an die Nürnberger Reichsparteitage unter Hitler

Der gute Noam ist Baujahr 1928. Als der letzte Reichsparteitag stattfand, war er 10 Jahre alt und dürfte das damals in Amiland maximal aus der Zeitung und Propaganda mitbekommen haben. Eine sehr "direkte" Erinnerung.
Zudem ist er wieder einmal unehrlich. Die Amis lieben Pomp und Massenauflauf. Auch die Demokraten. Da wird bei den Parteitagen und Massenveranstaltungen immer ein richtiger Zauber betrieben. Aber an das Geraffel bei den Reichsparteitagen kommen die nicht ansatzweise ran. Die Luitpoldarena, bei der sich der Führer von seinen braunen Massen huldigen lies, ist größer als jedes Stadion und dort sind auch mehr Menschen aufmarschiert, als die größten Stadien der Welt als Zuschauer zulassen.

Der letzte, wirklich umfassend beliebte Präsident war der Bill Clinton.
Der Trump und der Biden sind davon meilenweit entfernt.
Interessant ist aber der Umstand, dass Clinton, G.W.Bush, Bernie Sanders, Donald Trump, und Joe Biden alle zur selben Alterskohorte gehören.

Die rationale Rückbesinnung der Partei wurde in einem Moloch aus Bestechung, Einschüchterung, massiver Lobbyarbeit und Fake-Bürgerbewegungen wie der Tea-Party, die von dem Energiekonglomerat der Koch-Brüder ins Leben gerufen wurden, beendet.

Und bei dem Demokraten tanzen die Gender-Tanten und neuen Rassisten. Auch ein irrer Scheiß, der nur eine kleine Minderheit der Wähler anspricht. Das hatte schon seinen Grund, warum der Greis Joe Biden das Rennen machte. Aber die Harris, die niemand haben wollte, bekam er trotzdem an die Seite gestellt. Und alle wünschen dem alten Joe eine gute Gesundheit, damit das Elend Kamala Harris nicht zur Präsidentin aufsteigt.
Auch in Amiland läuft da nicht alles rund.

Die Befürchtungen wurden in Europa Wirklichkeit, als der Kontinent in die dunkle Nacht des Faschismus hinabstieg. In der Zwischenzeit schufen die USA unter dem Einfluss einer wiederbelebten und kämpferischen Arbeiterbewegung und mithilfe einer zu Veränderungen grundsätzlich fähigen Regierung die Grundlage für die moderne Sozialdemokratie. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass sich die Situation heute zum Teil umgedreht hat. In den USA ist die Gefahr eines Proto-Faschismus nur allzu offensichtlich. Europa klammert sich an einige der Elemente der Sozialdemokratien, die in den Nachkriegsjahren entstanden sind.

Was für ein Unsinn. Der Noam sollte es eigentlich besser wissen.
Die Zwischenkriegszeit war eine üble Zeit in Mittel- und Osteuropa.
Während man im Westen in der Nachkriegszeit wirklich seinen Frieden machte, wurden in Osten viele Konflikte einfach nur zugeschüttet. Da kam nach dem Niedergang der Diktaturen die Soße aus der Zwischenkriegszeit wieder hoch. Nicht nur die Balkankriege, der Ungarische und Polinische Nationalismus, sondern auch der aktuelle Ukrainekrieg befindet sich einer Kontinuität, die man im Westen eigentlich für überwunden gehalten hatte.
Nein, die Amis haben die Sozialdemokratie nicht erfunden und hatten auch nie eine besonders starke Arbeiterbewegung. Es war nur so, dass durch den Great Deal, die damals noch stark unterentwickelte Infrastruktur entwickelt wurde. Die Arbeitsbeschaffungsprogramme brachten einen hohen wirtschaftlichen Nutzen.
Der Adolf hatte etwas ähnliches auch gemacht und selbst in der Weimarer Republik gab es, durch deren Armut natürlich stark eingeschränkt, ebenfalls solche Programme.
Der große Unterschied: Die Amis haben ein rohstoffreiches Land und waren fast immer energiepolitisch autark. Die hohe Löhne und der Wohlstand kamen von dieser Unabhängigkeit.

– als es aussah, als ob sie einige Schritte in Richtung Vernunft machen wollte – zu einer Partei von zu 100 Prozent Klimawandel-Leugnern mutiert ist

Na ja. Bei uns sah die "Vernunft" dann so aus, dass der Merkel regelmäßig zur "Klimakanzlerin" gemacht wurde und die Arbeitsplätze nach China exportiert wurden.
Die dort dann mit mehr Dreck die Waren herstellen. Aber das "Schwellenland" China hat bei der irren Rechnung einen Freilauf bekommen.
Effekt: Die Amis sind nicht so sklavisch abhängig von den Lieferanten in Indien und China.
Gleichzeitig gab es dort echte Umweltschutzprogramme, wie z.B. in Kalifornien, während man sich hier nur einen in die Tasche gelogen hat.

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