Kiev ist in seiner Motivation für Verhandlungen recht wechselhaft, was angesichts der extremen Situation nicht verwunderlich ist: Mal geben Erfolge Illusionen auf eine starke Verbesserung oder gar endgültigen Sieg, mal ein zermürbendes Patt oder Rückzug die Motivation, das Leiden zu beenden, auch wenn man dafür Gebietsverluste hinnehmen muss usw.
Da Kiev aber so stark abhängig ist vom Westen, ist deren Zustimmung schon mal kein Problem für Verhandlungen. Das Argument gegen eine Beeinflussung Kievs hin zu Verhandlungen besteht deshalb ja auch aus dem schwachen Versuch zu bheaupten, "nur die Ukraine entscheidet über Verhandlungen, wir kommen ja nur ihren Wunsch nach Hilfe nach".
Was natürlich falsch ist, weil wir mit unserem Handeln die Folgen massiv beeinflussen. Und damit kann man sich der Verantwortung nicht entziehen, die Folgen gegeneinander abzuwägen. Das ist ein echt billiger Spruch, der hoffentlich nach Monaten endgültig in der Mottenkiste verschwindet. In jedem juristischen und ethischen Bereich ist dieser Spruch Humbug. Wie er unwidersprochen von Journalisten in zig Talkshowrunden und Artikeln geäußert werden kann, ist mir ein Rätsel.