Was war noch gleich die Ursache für die Russische Revolution? Ausbeutung, Neofeudalismus, Armut, Unterdrückung, Diskriminierung ... you name it!
Aus heutiger Sicht blickt man positiv zurück auf die Französische Revolution, weil sie erstmals universelle Menschenrechte formuliert hat. Allerdings gab es immer wieder die Reaktion, die das Rad zurückgedreht hat.
Allen kommunistischen Bewegungen hätte man locker das Wasser abgraben können, wenn die Machtelite genügend Einsicht besessen hätte, den Reichtum unter denen aufzuteilen, die ihn grösstenteils erwirtschaftet haben. Aber um diese Selbstverständlichkeit muss jeden Tag neu gestritten werden.
Rousseau schrieb: "Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." In der globalisierten Wirtschaft gibt es aber keine Gerichtsbarkeit mehr, die dieser Aufgabe gewachsen wäre. Deshalb stehen wir heute wieder an dem Punkt, dass der Wohlstand wächst, aber die Ungleichheit zunimmt. Die Scheren gehen auseinander. Der Osten profitiert nicht vom Westen und der Süden nicht vom Norden.
Die vergangenen 30 Jahre hat Westeuropa "Beute gemacht" und Osteuropa, inklusive Russland, wurden ausgeblutet. Die Machteliten in Ost und West haben erneut dafür gesorgt, dass der Druck im Kessel wieder steigt. Nationalismus, Revanchismus und Schuldzuweisungen gedeihen prächtig in diesem Klima. Der Krieg in der Ukraine ist auch eine unmittelbare Folge der zunehmenden Machtlosigkeit der Bevölkerungen.
Die Sowjetunion hat auch deshalb so lange funktioniert, weil dort die Unterschiede kaum der Rede wert waren. Der Refrain "Money for Nothing, Chicks for Free" hätte so in der SU nicht entstehen können.
Der Schlüssel zu Frieden und Freiheit liegt meiner Meinung darin, dass es gelingt, diese Mentalität und Ungleichheit zu überwinden.