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  • Oliver Schad

mehr als 1000 Beiträge seit 12.04.2000

Re: Der Westen ist also der Feind Russlands?

Und warum ist die Krim überhaupt ein Problem? Weil die USA einen Putsch in der Ukraine organisiert haben. Ja natürlich ist so ein Putsch illegal. Russland hatte Verträge mit der Ukraine, dass die Krim unter ihrer Kontrolle bleiben könnte, aber nach dem Putsch war klar, dass Verträge nichts mehr zählen.

Die Krim-Bevölkerung war schon 1991 nicht scharf darauf Teil der Ukraine zu werden und hat ja auch 2014 abgestimmt zu Russland zu gehören. Das kann man ja auch mal zur Kenntnis nehmen.

Und in sofern kann Russland dann ein strategisches Interesse geltend machen, auf den Bruch von Verträgen verweisen und kann noch das Selbstbestimmungsrecht der Völker aus dem Hut zaubern und zwar alles vor ihrer Haustür.

Die USA dagegen fuhrwerken auf einem anderen Kontinent herum, organisieren 2014 einen Putsch und tun alles das Land zum Gegner Russlands aufzubauen. Dafür Partei zu ergreifen ist mir völlig schleierhaft.

Und nein, ich bin nicht für den Einmarsch Russlands in der Ukraine. Ich habe aber auch Schwierigkeiten das ernsthaft zu veruteilen: das Land Russland an sich ist mir nicht wichtig. Aber die USA haben vor das Land zu zerteilen und die Reste dann zum Spielball zu machen. Für die Bevölkerung wird das Armut bedeuten - das kennt man schon vom Zusammenbruch der Sowjetunion.

Dadurch wird Hunger, Krankheit und Tod entstehen und Millionen Menschen treffen. Das steht auf der anderen Seite der moralischen Gleichung: ist man dafür, dass die USA sich Russland unterordnen und zerschlagen? Wie man dafür sein kann Millionen Menschen zu Armut zu verdammen und zwar auf Jahrzehnte, ist mir auch schleierhaft.

Natürlich ist die russische Regierung in keiner Weise fortschrittlich: die fahren den gleichen kalten Kapitalismus, wie in den USA. Daran ist nichts begrüßenswertes. Aber das Leid der Menschen kann ich doch abwägen:

Der russische Einmarsch an sich, da kann man in der Größenordnung von 10 bis 20 tausend Toten rechnen. Die gehen auf das Konto Russlands. Der Rest der Toten geht auf das Konto von der ukrainischen Regierung, USA und EU, die die Ukraine systematisch jetzt mit Waffen versorgen und somit weitere zehntausende Tote Ukrainer verursachen.

Denn ein russischer Einmarsch bei geringem Widerstand kostet kaum Tote. Panzer, die die durch die Straßen rollen und nicht schießen, machen nur die Straßen kaputt, nicht die Menschen. Und das Märchen, dass die Russen die Ukrainer ausrotten wollen, kann man ja nicht ernst nehmen. Wollten die Russen das, würden sie die zivile Infrastruktur systematisch angreifen - z.B. mit Brandbomben Kiew in Schutt und Asche legen. Dass sie das NICHT tun, zeigt, dass sie wirklich ein politisches und militärisches Ziel haben.

Ergo: wer moralisch argumentiert, muss - so schwer das ist - die Toten mal einem Verursacher zuordnen. Der militärische Widerstand der Ukraine allein reichte "nur" für zehn bis zwanzigtausend Tote. Danach wäre Game Over, Kapitulation.

Alle weiteren Tote gehen also auf das Konto von USA und EU mit Hilfe der ukrainischen Regierung, die ihre Bürger gewissenlos verheizt (und ja, Russland verheizt natürlich auch Soldaten). Zudem muss man, wenn man schon moralisch argumentiert, das Ziel der USA einen Krieg gegen China zu führen als Folgekrieg und die Verarmung Russlands nach Zerschlagung ebenfalls anführen.

Ich verstehe zwar, dass im medialen Mainstream politische Strategie nicht vorkommt und es den Leuten fremd ist, dass Regierungen über Jahrzehnte Kriege planen. Daher kommen dann naive Einschätzungen, die z.B. vergessen machen, dass die USA seit dem zweiten Weltkrieg zwischen 20 und 30 Mio Menschen in Kriegen umgebracht haben und gerade dieser blutrünstigste Staat aller Zeiten sich zum moralischen Wächter aufschwingt.

Aber dennoch sind diese Strategien existent. Ich kann z.B. anführen die Studie der RAND Corporation. Die ist von 2019 und beschreibt, wie man Russland systematisch überfordern könnte, um es zu zerstören. Die RAND Coroporation ist nicht irgendwer, siehe auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/RAND_Corporation

Die Studie kann man (automatisch übersetzt), hier nachlesen:

https://share.oschad.de/index.php/s/xcHyPSzfYa2HpTW

Zitat:

Das ukrainische Militär blutet Russland bereits in der Donbass-Region aus (und
umgekehrt). Die Bereitstellung von mehr militärischer Ausrüstung und Beratung durch
die USA könnte Russland dazu veranlassen, seine direkte Beteiligung an dem Konflikt
und den Preis, den es dafür zahlt, zu erhöhen. Russland könnte mit einer neuen
Offensive reagieren und mehr ukrainisches Territorium erobern.

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