Fehlt dann noch die steile These, dass Putin nicht in der Ukraine stoppen wird.
Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich die "Putin wird dieses und jenes niemals tun"-Fraktion von ihren krachenden Fehlprognosen erholt hat.
Wo genau in der Ukraine wird Putin denn stoppen? Wenn alle annektierten gebiete erobert sind? Am Dnjepr? Oder erst an der Westgrenze? Oder, wie bisher, dort, wo er auf entschlossenen Widerstand stößt?
Glauben Sie wirklich, man muss Putin nur geben was er jetzt gerade fordert und dann ist Ruhe? Das würde seinen eigenen Ankündigungen und allen bisherigen Erfahrungen widersprechen. Was genau fordert er denn aktuell gerade? Die annektierten Gebiete für Russland plus eine Marionettenregierung in Kiew? Oder eine Art russisches Protektorat über die Westukraine, um die Nazis dort in Schach zu halten? Oder die Teilung der Ukraine entlang des Dnjepr? Was ist mit Charkiw, sollte das nicht auch wieder russisch werden? Was ist mit der Schwarzmeerküste inklusive Odessa, die will Russland doch nicht den Nazis überlassen, oder? Eine demilitarisierte (ergo wehrlose) Ukraine plus Verbot der NATO beizutreten ist ja sowieso klar. Das gerade seine ganze Wirtschaftskraft in weitere Aufrüstung steckt und seine schon jetzt weit über die Erfordernisse der Verteidigung hinausgehenden Streitkräfte noch einmal um 40% vergrößert? Wozu, wenn nicht für weitere "Spezialoperationen", braucht Russland die?
Wovon reden wir hier, wenn dieses schöne Wort "Diplomatie" in den Raum gestellt wird? Vielleicht mal über russische Ab- anstatt Aufrüstung? Was ist mit den russischen Kriegsverbrechen, fallen die einfach unter den Tisch oder werden die mit amerikanischen, ukrainischen und vielleicht noch israelischen verrechnet? Zu welchem Kurs?