Nur ein paar persönliche Gedanken zur Einordnung:
-Das eine Koalition zwischen einer wirtschafts-liberalen(libertären) und zwei eher linken Parteien (ja, das links sein wird sicher wieder angegriffen) scheitert, ist keine Überraschung. Eine Überraschung war, dass dieses Gebilde sich drei Jahre hat halten können.
-Spannend war das Habeck Interview im Brennpunkt gestern Abend: Ich bin kein Fan von ihm (eher das Gegenteil) aber hier hat er ein paar wahre Worte gesagt, die ich ihm anrechne. Diese Koalition ist in einer Zeit der wirtschaftlichen Prosperität gestartet als "Koalition der gesellschaftlichen Erneuerung". Damit war die Klimapolitik aber auch vieles, was gemeinhin heute als "woke" bezeichnet wird, gemeint. Darauf hatte man sich in den Koalitionsgesprächen geeinigt und verständigt. Dann kam der Ukrainekrieg und plötzlich war man nur noch nationaler Krisenmanager...nun traten aber die Unterschiede zwischen den Partnern viel deutlicher zu Tage als geplant. Das war es dann auch.
-Lindner hat schon einmal den Versuch einer Ampel im Ansatz platzen lassen. Daraufhin wurde er von den bundesdeutschen MSM zerissen - die diese Ampel (und offenbar die Grünen) um jeden Preis an der Regierung wollten.
-Was mich an der politischen Kultur in DE etwas anwidert ist dieses schleimige "wIr MüSSen Im iNterEssE des LaNdeS KomproMiSSe fInDeN". Parteien sollten in erster Linie die Interessen ihrer Wähler vertreten, denn "sie sind Mittel der politischen Willensbildung" gem. Grundgesetz. Als wenn sich Cum-Ex Scholz je um die Interessen des Landes gekümmert hätte. Nicht, dass andere besser währen...aber man kann bitte auch eine Nummer tiefer stapeln. Dahinter steht natürlich die Aussage: "Wer nicht macht was ich will in der Koalition ist ein böser, böser Landesverräter".
-Habeck hat übrigens noch etwas in Richtung Opposition (und ich meine nicht nur Linke und CDU) angedeutet, dass eine Bombe sein könnte...in Richtung tolerierter Minderheitsregierung...aber vielleicht spekuliere ich hier zu viel.