bickerdyke schrieb am 07.11.2023 12:40:
Sinerider schrieb am 07.11.2023 12:25:
bickerdyke schrieb am 07.11.2023 12:08:
Sinerider schrieb am 07.11.2023 11:19:
Nimmt man die Anzahl der Erstanträge auf ALG I als Konjunkturindikator, dann befindet sich Deutschland seit der ersten Hälfte des Jahres 2019 in einer Rezession.
Und ist das ein vernünftiger Indikator?
1970 stand pro produziertem Auto ein Arbeiter am Band, heute werden 10 Stück pro Arbeiter produziert. Also selbst wenn jetzt 5 von den 10 arbeitslos sind, können immer noch mehr Autos produziert werden.
Die Wirtschaft kann mit immer weniger Arbeitskraft trotzdem wachsen!
Das ist gut für die Wirtschaft, aber schlecht für ein Wirtschaftssystem dass ausschließlich auf Lohnarbeit basiert.
*umpf* "Vernünftig" ist kein Adjektiv der Makroökonomie. Typischerweise bedeutet mehr Beschäftigung mehr Wirtschaftswachstum und mehr Wirtschaftswachstum mehr Beschäftigung.
Ja.. so was wie "Vernunft" fehlt da tatsächlich manchmal.... :-)
Offiziell fragt man daher eher, ob es eine aussagekräftige Kennzahl ist.
Wo ist der Sinn für ein höheres BIP, wenn die Arbeitslosigkeit zunimmt?
Eben. keine der beiden Kennzahlen hat alleine eine Aussagekraft über den Wohlstand eines Landes (im ganzen) bzw. seiner Bevölkerung.
Es war bisher aber immer so. Denn bisher war tatsächlich wie du oben schreibst, Wertschöpfung an Beschäftigung gekoppelt.
*lach* "Wohlstand ist kein Begriff der Makroökonomie. Das hat zum letzten Mal Adam Smith verwendet ("Wohlstand der Nationen") und ist eher in den Bereich der Esoterik einzuordnen (Buthan Glücksindex).
Beispiel: Du isst gerne Fleisch und kannst dir heute doppelt so viel wie vor zehn Jahren kaufen. Aber heute enthält dieses Fleisch bei der typischen Zubereitungsart bioaktive Bestandteile multiresistenter Keime. Hat sich dein Wohlstand verbessert oder verschlechtert? Um wie viel? Wie soll man das messen?