Hi,
[hast du schon einmal in deinem leben in den lauf einer waffe geschaut,
der in boeser absicht auf dich gerichtet war? wenn ich mir deine
postings angucke, dann wohl eher nicht.]
Ich habe schon mehrfach in den Lauf einer Waffe geschaut (allerdings
nicht in böser Absicht auf mich gerichtet) - weil der Benutzer ein
wichtiges Sicherheitsprinzip verletzt hat. Niemals mit der Mündung
auf andere zeigen, sondern immer nach unten halten.
ich hatte leider schon mehrfach das vergnuegen :((
Polizist, Soldat ?
[zum glueck ist nie etwas passiert, dies liegt aber auf keinen fall
daran, dass ich zum teil sehr gut mit waffen umgehen kann und frueher
auch solche permanent getragen habe. vielmehr war jedes mal _mein_
verzicht auf selbstverteidigung mit der waffe mein lebensretter. obwohl
ich sicherlich im umgang mit der waffe in der konfrontation eine
bessere qualifikation als mein gegner aufweisen konnte, habe ich auf
den einsatz immer verzichtet. ich haette die angreifer sonst in der
regel immer toeten oder zumindest lebensgefaehrlich verletzen muessen.
und das war es mir nie wert.]
Bravo. Ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf. Trotzdem
zählt die eigene Sicherheit mehr als die des Angreifers. Es zwar
nicht schön auf andere Leute zu schiessen - ist aber immer noch
besser als wenn man selber getroffen wird.
[schon einmal einen menschen getoetet? es versucht? drueber
nachgedacht? mit allen konsequenzen?]
Natürlich nicht. Ich halte mich von allen Orten potentieller
Gewalt so weit wie möglich fern.
[schon mal den gegner als _Menschen_ mit familie, kindern, freunden,
hobbys, menschlichen zuegen gesehen, anstelle eines profil- und
gesichtslosen etwas? schon mal das bild eines durch eigene handlung
sterbenden menschen versucht aus der erinnerung zu verdraengen?]
Ist alles richtig was du sagst - nur oberstes Prinzip ist immer noch
die Eigensicherung. Nur schiessen wenn es unabwendbar ist.
[im laufe der zeit hat sich meine haltung zu waffen und insbesondere zu
schusswaffen sehr veraendert. zwei meiner freunde sind vor ein paar
jahren bei schiessereien umgekommen. mehr durch zufall als durch
"persoenliches versagen". die gegner haben einfach im fallen
zurueckgeschossen bzw. waren schneller und haben die konfrontation ohne
zurueckstecken des erwarteten opfers nicht ausgehalten und gefeuert.
einfach so. haetten die beiden sich als opfer akzeptiert und nicht in
vertrauen auf ihre waffenfaehigkeiten den helden gespielt, dann waeren
sie sicherlich noch am leben.]
Waren das Polizisten, Soldaten ? Kann man so nicht sagen - vielleicht
wären sie auch ohne Gegenwehr umgebracht worden. Trotzdem ist es
natürlich sinnlos in aussichtlosen Situationen Widerstand leisten
zu wollen.
[deine argumentation krankt an einer stelle: die motivation der taeter
zu einer straftat. ein taeter unterliegt einem zwang, d.h. er ist nicht
risikominimierend unterwegs ( waere ein taeter risikominimierer, so
bliebe er im legalen rahmen. ), sondern zielorientiert unter akzeptanz
eines u.u. hohen risikos. das ansteigen desselbigen durch bewaffnung
der potentiellen opfer aendert nichts an der zielsetzung des taeters,
bestenfalls an dessen vorgehensweise.]
Tätertypen sind völlig unterschiedlich - hier ein Ausschnitt
aus der Lottstudie:
**
The potential defensive nature of guns is indicated by the different
rates
of so-called hot burglaries, where residents are at home when the
criminals
strike.11 Almost half the burglaries in Canada and Britain, which have
tough
gun control laws, are ‘‘hot burglaries.’’ By contrast, the United
States, with
laxer restrictions, has a ‘‘hot burglary’’ rate of only 13 percent.
Consistent
with this, surveys of convicted felons in America reveal that they are
much
more worried about armed victims than they are about running into the
po-lice.
This fear of potentially armed victims causes American burglars to
spend more time than their foreign counterparts ‘‘casing’’ a house to
ensure
that nobody is home. Felons frequently comment in these interviews that
they avoid late-night burglaries because ‘‘that’s the way to get shot.
**
Warum wird in Amerika seltener eingebrochen wenn Bewohner im Haus sind
? Weil die Kriminellen Angst haben ! Mehr Angst sogar als wie vor der
Polizei !
[es ist ein scheiss gefuehl vor einem aengstlichen taeter zu stehen,
der das risikopotential seines opfers nicht einschaetzen kann und
deshalb bereit ist praeventiv abzudruecken. lieber er sieht in mir
einen harmlosen idioten, der sich vor angst in die hosten macht als
einen eiskalt kalkulierenden gegner. als solcher waere ich schon lange
tot. trotz waffe in der hinterhand. ausserdem sind die paar
vermoegenspositionen nicht den billigenden tod eines menschen wert.
solltest du das anders sehen, dann sage bescheid und ich arrangiere
einen tausch ...]
Leider gelten die "ungeschriebenen Gesetze" zwischen Opfer
und Täter nicht mehr. Man nicht mehr unbedingt mit Nachsicht
rechnen, wenn man keinen Widerstand leistet. Manche Täter
töten, foltern, vergewaltigen just for fun. Deshalb muß man
Widerstand leisten sofern es möglich ist - es geht hier ums
Prinzip. Jeder erfolgreiche Überfall/Einbruch zieht Folgetaten
nach sich. Übrigens sollte sich der Verteidiger logisch verhalten.
1.) Beim Combatschiessen wird grundsätzlich aus der Deckung
geschossen
2.) Nicht auf die Gefahr zugehen (Z.B. Einbruch) sondern warten, bis
der Angreifer in einen Hinterhalt läuft
3.) Aus der Deckung heraus kann man den Angreifer dann auffordern die
Waffe fallen zu lassen - es liegt nun ganz an ihm ob er getötet
oder verletzt wird. Der Verteidiger hat alles mögliche getan um
den Kampf zu vermeiden. Mehr kann man nicht tun.
Das Beispiel England ist eindeutig - obwohl die Privatpersonen nun
entwaffnet sind, machen die Gangster immer rücksichtloser von der
Waffe Gebrauch. Unbewaffnete Opfer werden reihenweise über den
Haufen geschossen - obwohl für die Täter eigentlich kein
Grund vorliegt.
Fazit: Unnötige Gewalt soweit es geht vermeiden - doch wenn die
eigene Gesundheit/Leben auf dem Spiel steht darf gegenüber
Tätern nicht das geringste bischen Rücksicht mehr genommen
werden.
The Answer